Probleme bei der Digitalisierung der Bundeswehr: Verzögerungen beim Digitalfunk-Projekt D-LBO
- Das Digitalfunk-Projekt D-LBO der Bundeswehr verzögert sich aufgrund technischer Probleme.
- Oppositionspolitiker fordern Aufklärung und schnelle Lösungen im Bundestag.
Die Modernisierung der Bundeswehr steht vor Herausforderungen. Das Milliardenprojekt „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO) verzögert sich aufgrund massiver Probleme bei der Einführung eines neuen Digitalfunks.
Ein erster Systemtest im Mai auf dem Truppenübungsplatz Munster wurde abgebrochen. Die Geräte erwiesen sich als „nicht truppentauglich“, insbesondere die Software gilt als zu kompliziert. Soldaten hatten Schwierigkeiten, Funkkreise aufzubauen, und es traten gravierende Störungen auf.
Bis Ende 2027 soll eine Heeresdivision mit den neuen, abhörsicheren Funkgeräten ausgestattet sein. Doch das Projekt gerät ins Wanken. Hersteller Rohde & Schwarz arbeitet mit Hochdruck an einem Software-Update, während Verteidigungsminister Boris Pistorius informiert wurde.
Der Einbau der Geräte in Fahrzeuge gestaltet sich ebenfalls schwierig. Von über 200 Fahrzeugtypen funktionieren die Geräte bisher nur in etwa 30. Bei vielen anderen Fahrzeugen läuft die Integration schleppend oder hat noch nicht begonnen.
Oppositionspolitiker fordern Aufklärung im Bundestag. CDU-Verteidigungsexperte Thomas Röwekamp bezeichnete das Projekt als „essenziell für die Sicherheit der Soldaten“ und verlangte von Pistorius „volle Transparenz und schnelle Lösungen“.