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Ofcom warnt vor Bedeutungsverlust britischer Public Service Sender im digitalen Zeitalter

  • Ofcom warnt vor Bedeutungsverlust britischer Public Service Sender im digitalen Zeitalter.
  • Plattformen wie YouTube sollen gesetzlich verpflichtet werden, PSB-Inhalte prominenter zu platzieren.

Die britische Medienaufsicht Ofcom schlägt Alarm: Öffentlich-rechtliche Sender wie BBC und Channel 4 sind durch den Wandel des Medienkonsums gefährdet. Plattformen wie YouTube sollen gesetzlich verpflichtet werden, Inhalte der Public Service Broadcaster (PSB) prominenter zu platzieren.

Ofcom fordert in ihrem Bericht „Prominenz und Auffindbarkeit“ für PSB-Inhalte auf Plattformen, die für viele Menschen der Hauptzugang zu Bewegtbildinhalten sind. Besonders bei Nachrichten und Kinderprogrammen sei es entscheidend, dass Plattformen in enger Abstimmung mit den PSBs arbeiten.

Das britische Mediengesetz garantiert bereits prominente Platzierung auf Smart-TVs. Doch mit der Verlagerung des Konsums ins Netz reichen diese Regeln nicht mehr aus. BBC und Channel 4 haben eigene Streaming-Plattformen, doch der Reichweitenverlust im linearen Fernsehen bleibt.

Laut Ofcom entfallen nur neun Prozent der Streaming-Nutzung im Vereinigten Königreich auf PSB-Mediatheken. Kinder und junge Erwachsene verbringen mehr Zeit auf Plattformen wie YouTube, Netflix oder TikTok. Weniger als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen schalteten vergangenes Jahr klassisches Fernsehen ein.

Ofcom warnt: „Wenn nichts geschieht, ist die Existenz der öffentlich-rechtlichen Sender bedroht.“ Die Zeit wird knapp, um diese Säule der britischen Kultur zu retten. YouTube betont die gute Zusammenarbeit mit britischen Sendern und will deren Erfolg im digitalen Raum unterstützen.

Das Ministerium DCMS kündigte an, die Empfehlungen prüfen zu wollen. Parallel hat Ofcom eine Überprüfung der TV- und Radio-Regulierung eingeleitet. Veraltete Auflagen für lineares Fernsehen sollen abgebaut werden. PSBs sollten strategische und technologische Partnerschaften eingehen, besonders in wirtschaftlich unattraktiven Genres.

Quelle: Eulerpool Research Systems