Norwegen startet weltweit größtes CCS-Projekt zur CO₂-Speicherung in der Nordsee
- Norwegen startet weltweit größtes CCS-Projekt zur CO₂-Speicherung in der Nordsee.
- Das Projekt wird maßgeblich vom norwegischen Staat finanziert und soll die Dekarbonisierungsstrategie unterstützen.
Norwegen hat ein bedeutendes Carbon-Capture-and-Storage-Projekt (CCS) gestartet. Der Zementhersteller Heidelberg Materials transportiert erstmals CO₂ per Schiff zur Verpressung in die Nordsee. Das Projekt ist ein zentraler Bestandteil der norwegischen Dekarbonisierungsstrategie.
Das „Longship“-Projekt kostet in der Anfangsphase rund 34 Milliarden norwegische Kronen. Der norwegische Staat übernimmt mehr als zwei Drittel der Kosten. Ziel ist es, bis zu fünf Millionen Tonnen CO₂ unter dem Meeresboden zu speichern.
Heidelberg-Chef Dominik von Achten betont die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung. Das klimafreundliche Produkt „evoZero“ soll mit einem „Green Premium“ eingeführt werden. Die genaue Preisgestaltung bleibt jedoch unklar.
In der Brevik-Anlage sollen jährlich 400.000 Tonnen CO₂ abgeschieden werden. Ab 2029 wird eine Müllverbrennungsanlage in Oslo weitere 350.000 Tonnen beitragen. Die Speicherkapazität soll auf fünf Millionen Tonnen pro Jahr erhöht werden.
Energieminister Terje Aasland betont die Herausforderungen der grünen Transformation. Ein hoher CO₂-Preis im EU-Emissionshandel könnte die Wirtschaftlichkeit in 10 bis 15 Jahren sichern.
Norwegen kann solche Projekte finanziell stemmen, während anderen Ländern die Mittel fehlen. Die Schweiz sieht CCS als zu teuer an, würdigt jedoch Norwegens Initiative.
Die EU hofft auf grenzüberschreitende CO₂-Pipelines von Equinor und Partnern. Europa möchte bei grünen Technologien aufholen, nachdem es zuletzt ins Hintertreffen geraten war.