Kopftuchverbot in Österreich: Politische Kontroversen und Forderungen nach Reformen
- Österreich plant ein Kopftuchverbot für Schülerinnen bis zur achten Schulstufe, was zu politischen Kontroversen führt.
- Sozialdemokratische Lehrer kritisieren das Vorhaben als Symbolpolitik und fordern Maßnahmen gegen Lehrermangel und Überlastung.
In Österreich sorgt das geplante Kopftuchverbot für Schülerinnen bis zur achten Schulstufe für Diskussionen. Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) verteidigt das Gesetz als Schutzmaßnahme, während sozialdemokratische Lehrer es als Symbolpolitik kritisieren.
Die Sozialdemokratischen Lehrer (SLÖ) bemängeln, dass das Kindeswohl auf eine Minderheit kopftuchtragender Mädchen verengt wird. Sie fordern stattdessen Maßnahmen gegen Lehrermangel und Überlastung.
Das geplante Sanktionsverfahren sieht ein Gespräch zwischen Schulleitung und Schülerin vor, ohne Elternbeteiligung. Die Lehrervertretung fordert, Eltern von Anfang an einzubeziehen, da das Kopftuch oft nicht freiwillig getragen wird.
Die Regierung argumentiert, das Verbot diene dem Kindeswohl und der Chancengleichheit. Rund 12.000 minderjährige Mädchen in Österreich tragen derzeit ein Kopftuch.
Die FPÖ unterstützt das Vorhaben, fordert jedoch eine Ausweitung auf Lehrerinnen und Betreuungspersonal. Generalsekretär Michael Schnedlitz verlangt zudem ein Gesetz gegen den politischen Islam und einen Asylstopp.
Der Streit um das Kopftuchverbot bleibt ein politisches Reizthema zwischen Integrationspolitik, Religionsfreiheit und Symbolpolitik.