Generali-CEO Philippe Donnet im Zentrum eines italienischen Finanzkonflikts
- Generali-CEO Philippe Donnet steht vor einer entscheidenden Wiederwahl, während ein Machtkampf unter Großaktionären droht.
- Die Generali-Hauptversammlung wird zur Bühne eines größeren Konflikts um die Machtverteilung im italienischen Finanzsystem.
Generali, Italiens führender Versicherungskonzern, steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. CEO Philippe Donnet stellt sich am 24. April zur Wiederwahl, während ein Machtkampf unter den Großaktionären droht. Francesco Caltagirone bringt erneut eine eigene Liste mit Verwaltungsratskandidaten ins Rennen.
Mediobanca, Generali's größter Anteilseigner, unterstützt Donnet und Chairman Andrea Sironi mit einer eigenen Kandidatenliste. Die strategische Frage dahinter: die Neuordnung der italienischen Finanzlandschaft. Ein Joint Venture zwischen Generali und der französischen BPCE-Gruppe im Asset Management steht im Fokus.
Die italienische Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni bevorzugt eine nationale Lösung und unterstützt die Stärkung der ehemaligen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS). MPS hat ein Übernahmeangebot für Mediobanca lanciert, um zur Systembank aufzusteigen.
Unterstützt wird dieser Vorstoß von Caltagirone und Delfin, die signifikante Anteile an MPS und Mediobanca halten. Ihr Ziel ist der Aufbau eines dritten nationalen Finanzriesen neben Unicredit und Intesa Sanpaolo, mit Generali als strategischem Eckpfeiler.
Mediobanca-CEO Alberto Nagel lehnt das MPS-Angebot als feindlich ab. Der Stimmrechtsberater ISS rät MPS-Aktionären, die geplante Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme zu blockieren. Kritikpunkte sind mangelnde Transparenz und fehlende Preisangaben.
Die Generali-Hauptversammlung wird zur Bühne eines größeren Konflikts. Es geht um die Machtverteilung im italienischen Finanzsystem: ein international orientiertes Modell mit Donnet oder ein national geprägter Kurs im Sinne der Regierung. Das Ergebnis am 24. April wird weitreichende Signalwirkung haben.