First Brands Group unter Druck: Deloitte soll Vertrauen für Milliardenfinanzierung schaffen
- First Brands Group beauftragt Deloitte zur Prüfung der Ertragsqualität.
- Geplante 6-Milliarden-Dollar-Kreditaufnahme wegen Bilanzzweifeln verschoben.
Die hochverschuldete First Brands Group (FBG) aus Ohio hat Deloitte mit einer Prüfung der Ertragsqualität beauftragt. Investoren zweifeln an der Bilanztransparenz des Autozulieferers, der Factoring und Supply-Chain-Finance intensiv nutzt, um seine Verschuldung zu verschleiern.
FBG, bekannt für Bauteile wie Scheibenwischer und Kraftstoffpumpen, musste eine geplante Kreditaufnahme über 6 Milliarden US-Dollar verschieben. Banken und Investoren blockierten das Vorhaben wegen unzureichender Offenlegung kritischer Finanzinformationen.
Ratingagenturen wie S&P, Moody’s und Fitch stufen FBG seit Jahren im Non-Investment-Grade-Bereich ein. Fitch berücksichtigt Off-Balance-Sheet-Verbindlichkeiten in der Schuldenberechnung, während S&P von einer „deutlich ausgeweiteten“ Nutzung dieser Programme berichtet.
Investoren wie UBS O’Connor, Jefferies und Pemberton sind in FBG-Forderungen engagiert. Auch Katsumi Global, im Besitz von Mitsui & Co. und Norinchukin Bank, ist involviert. Jefferies begleitete die gescheiterte 6-Milliarden-Dollar-Transaktion.
FBG wuchs durch eine aggressive, fremdfinanzierte Akquisitionsstrategie. Eigentümer Patrick James bleibt intransparent. Frühere Klagen wegen Bilanzmanipulation wurden beigelegt, hinterließen aber Bedenken.
Moody’s warnte, die Verzögerung des Refinanzierungsdeals sei „credit negative“ angesichts von 5 Milliarden US-Dollar vorrangiger Verbindlichkeiten bis 2027. FBG verfügte im März über 972 Millionen US-Dollar Liquidität und plant, die Kreditaufnahme nach der Deloitte-Prüfung neu aufzulegen.