Elbtower-Projekt in Hamburg: Neue Investoren für insolvente Signa-Gruppe in Sicht
- Arbeiten am Elbtower ruhen seit Monaten, mehrere Interessenten wollen das Projekt übernehmen.
- Die Stadt Hamburg wird keine Steuergelder investieren, ein Abriss wurde nicht ausgeschlossen.
Die Arbeiten am Elbtower in Hamburg ruhen seit Monaten. Mehrere Interessenten wollen die insolvente Signa-Gruppe von René Benko ablösen und das Projekt übernehmen.
Die Stadt Hamburg und die Signa-Gruppe hatten vereinbart, dass der Rohbau des Elbtowers Anfang 2028 fertiggestellt sein müsse. Aufgrund der Insolvenz und des Baustopps war die Zukunft des Projekts ungewiss. Nun steigen die Chancen auf eine Fertigstellung wieder.
„Wir haben eine Handvoll indikative Angebote, die Hand und Fuß haben“, sagte Insolvenzverwalter Torsten Martini der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Auch das „Handelsblatt“ berichtete über mehrere ernsthafte Bieter.
Die Interessenten prüfen, wie das Gebäude fertiggestellt und genutzt werden könnte. Martini erwartet, dass in den nächsten Monaten ein Käufer gefunden wird. Die Stadt Hamburg wird jedoch keine Steuergelder investieren, wie SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf im Mai betonte.
Der Elbtower ist als 245 Meter hoher Wolkenkratzer in der Hamburger HafenCity geplant. Die Baukosten wurden auf 950 Millionen Euro geschätzt. Der Elbtower wäre mit 65 Stockwerken Deutschlands dritthöchstes Gebäude. Entworfen wurde es vom britischen Architekten David Chipperfield.
Ein Interessent ist der Hamburger Immobilienunternehmer Dieter Becken. „Wir planen ein Konsortium aus Eigenkapitalgebern zusammenzustellen, um ein Angebot für den Elbtower abzugeben“, sagte Becken der FAZ. Ziel sei es, spätestens bis Ende 2025 mit dem Weiterbau zu beginnen.
Neben Becken hat ein weiteres deutsches Unternehmen ein Angebot abgegeben. Auch internationale Investoren haben Interesse gezeigt. Die Kaufverträge sollen bis Herbst unterschrieben werden, der Verkaufsprozess bis Jahresende abgeschlossen sein.
Die Signa Holding von René Benko meldete Ende November Insolvenz an. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und interne Probleme führten zur Pleite. Zur Signa-Holding gehörte in Deutschland auch die Warenhauskette Galeria.