Deutscher Geschäftsmann Ralph Nowak sucht Schutz in Moskauer Botschaft – Haftstrafe droht
- Ralph Nowak suchte Schutz in der Deutschen Botschaft in Moskau.
- Er wurde zu fünf Jahren Straflager und einer Geldstrafe verurteilt.
Der deutsche Geschäftsmann Ralph Nowak suchte in einem dramatischen Vorfall Zuflucht in der Deutschen Botschaft in Moskau. Er verließ das Gelände nach Mitternacht freiwillig.
Nowak, der seit Jahren in Russland lebt, wurde Ende 2022 verhaftet und stand zuletzt unter Hausarrest. Eine Richterin verurteilte ihn in Abwesenheit zu fünf Jahren Straflager und einer Geldstrafe von 800.000 Rubel wegen Betrugs.
Für die deutschen Diplomaten war der Fall heikel. Das Wiener Übereinkommen verpflichtet Botschaften, geflohene Staatsbürger an die lokalen Behörden zu übergeben. Das Auswärtige Amt wollte sich nicht äußern und verwies auf den Persönlichkeitsschutz.
Nowak und ein russischer Staatsbürger sollen ein Aktienpaket des Carsharing-Unternehmens BelkaCar veruntreut haben. Die Ermittlungen betreffen auch den Deutschen Fabian Kröher und den russischen Geschäftsmann Boris Simin.
Simin, ein Unterstützer der Opposition, vermutet politische Motive hinter der Verfolgung. Nowaks Anwalt sieht seinen Mandanten als Instrument im Kampf gegen Simin.
Die Anklage wurde von Benedikt Sobotka, einem ehemaligen Geschäftspartner von Nowak, angestoßen. Sobotka hatte vergeblich versucht, Zivilverfahren in Europa zu initiieren. Die russischen Behörden wurden erst aktiv, als Simins Name auftauchte.
Während des Prozesses blieb Sobotka dem Gericht fern. Nowak bestreitet seine Schuld ebenso wie der Mitangeklagte Ilnur Asmuchanow. Beide wurden ohne ausreichende Beweise verurteilt, so Kröher.
Nowak wird wahrscheinlich Einspruch gegen das Urteil einlegen. Der Fall zeigt die schwierige Lage des Geschäftsmanns und die komplizierten deutsch-russischen Beziehungen.