Brookfield wird größter privater Investor in britisches Atomkraftprojekt Sizewell C
- Brookfield wird größter privater Investor in Sizewell C mit über 20 Prozent der Anteile.
- EDF reduziert seine Beteiligung auf 12,5 Prozent, während die britische Regierung Mehrheitseigner bleibt.
Der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corporation wird größter privater Anteilseigner am britischen Atomkraftprojekt Sizewell C. Brookfield übernimmt mehr als 20 Prozent der Anteile. Die britische Regierung bleibt Mehrheitseigner und plant eine endgültige Investitionsentscheidung im Juni.
EDF, bisher Hauptinitiator des Projekts, reduziert seine Beteiligung auf 12,5 Prozent. Das Unternehmen fokussiert sich auf den Ausbau seiner Reaktorkapazitäten in Frankreich. Die Entscheidung über den Anteil von EDF fällt am Dienstag, zeitgleich mit Präsident Macrons Staatsbesuch im Vereinigten Königreich.
Die Neuverteilung der Anteile bringt Bewegung in das von Verzögerungen geprägte Projekt. Sizewell C wird nach Hinkley Point C das zweite neue Atomkraftwerk in Großbritannien seit Jahrzehnten sein.
Neben Brookfield und der Regierung wird auch Centrica, Eigentümerin von British Gas, mit etwa 15 Prozent beteiligt sein. Der endgültige Finanzierungsbeschluss wird noch vor Monatsende erwartet, jedoch nicht beim anglo-französischen Gipfel verkündet.
Die Gesamtkosten von Sizewell C werden auf bis zu 40 Milliarden Pfund geschätzt. Die geplanten EPR-Reaktoren basieren auf derselben Technologie wie Flamanville 3 in Frankreich und Hinkley Point C.
Nach dem Rückzug des chinesischen Partners CGN im Jahr 2022 übernahm der britische Staat die Kontrolle über das Projekt und investierte 679 Millionen Pfund, um den Anteil vollständig aufzukaufen.
EDF hatte ursprünglich geplant, sich auf maximal 20 Prozent zurückzuziehen. Die Beteiligung wurde jedoch bereits auf rund 15 Prozent gesenkt und fällt nun noch geringer aus.
Kritik kommt von der Bürgerinitiative Together Against Sizewell C. Vorsitzende Jenny Kirtley kritisiert, dass EDF das Minimum investiere, während britische Steuerzahler für französische Technologie und Interessen aufkämen.