Britische Regierung plant umfassende Reform der Wasseraufsicht
- Die britische Regierung plant, Ofwat durch eine neue Wasseraufsicht zu ersetzen.
- Die Reform soll Umweltverstöße reduzieren und das Vertrauen von Investoren stärken.
Die britische Regierung ersetzt die Wasseraufsicht Ofwat durch eine neue Regulierungsbehörde. Diese Maßnahme folgt auf eine Untersuchung, die erhebliche Mängel in der Kontrolle der Wasserbranche aufdeckte.
Der Bericht von Sir Jon Cunliffe empfiehlt eine einheitliche Wasseraufsicht für England. Diese soll Ofwat, die Drinking Water Inspectorate und wasserbezogene Aufgaben anderer Behörden ersetzen.
Umweltminister Steve Reed kündigte ein neues Gesetz an, das Ofwat abschaffen wird. Bis zur Gründung der Nachfolgebehörde bleibt Ofwat jedoch im Amt.
Die Untersuchung zeigt, dass die Zahl schwerer Umweltverstöße um 60 Prozent gestiegen ist. Thames Water steht wegen hoher Schulden am Rande der Zahlungsunfähigkeit.
Ein zersplittertes Regulierungsumfeld wird kritisiert. Eine zentrale Aufsicht soll Doppelarbeit vermeiden und das Vertrauen von Investoren stärken.
Vorgeschlagen werden Befugnisse, um Übernahmen zu blockieren, wenn Investoren nicht im langfristigen Kundeninteresse handeln. Mindestkapitalanforderungen sollen die Abhängigkeit von Fremdkapital reduzieren.
Ein „Turnaround“-Mechanismus soll angeschlagene Unternehmen stabilisieren. Bußgelder könnten ausgesetzt werden, wenn sie notwendige Investitionen gefährden.
Neun regionale Wasserbehörden sollen Planungshoheit erhalten. Der Verbraucherschutzrat soll in ein Ombudsmann-Modell umgewandelt werden.
Ein landesweiter Sozialtarif soll einkommensschwache Haushalte entlasten. Die aktuellen Hilfsangebote der Versorger sind uneinheitlich.
Wasser- und Abwasserdienstleistungen könnten teurer werden. Gehaltsdeckel für Manager werden abgelehnt, um die Branche attraktiv zu halten.
Der Branchenverband Water UK begrüßt die Pläne als überfälligen Wendepunkt.