BayWa-Konzern zieht Jahresprognose zurück: Finanzielle Herausforderungen und Sanierungsmaßnahmen
- BayWa zieht Jahresprognose zurück und verschiebt Halbjahresbericht.
- Sanierungsgutachten und Unterstützung durch Volks- und Raiffeisenbanken geplant.
Der hochverschuldete BayWa-Konzern hat seine Jahresprognose zurückgezogen. Ein laufendes Sanierungsgutachten verhindert eine neue Prognose für den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) für 2024.
Die Ankündigung überraschte die Anleger kaum, und die Aktie reagierte nachbörslich kaum. Seit Jahresbeginn hat das Papier jedoch bereits 70 Prozent an Wert verloren.
BayWa veröffentlichte vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr, die einer Überprüfung der Vermögenswerte unterliegen. Die Veröffentlichung des Halbjahresberichts wurde auf den 27. September verschoben.
Vor zwei Wochen wurde ein Sanierungsgutachter hinzugezogen, um die angespannte Finanzierungslage zu verbessern. Eine Beteiligungsgesellschaft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken will das Unternehmen unterstützen.
Der Konzern hat Schulden in Höhe von etwa 5,6 Milliarden Euro. Die Zinsbelastung hat sich von 2021 bis 2023 auf 362 Millionen Euro verdreifacht.
Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten um 15 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro zurück. Das EBIT brach um zwei Drittel auf 61,3 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr war ein operativer Gewinn von 365 bis 385 Millionen Euro prognostiziert.
BayWa steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und eine nachhaltige Lösung zu finden.