Aon sieht sich Betrugsvorwürfen wegen überhöhter IP-Bewertungen gegenüber
- Aon wird in den USA wegen überhöhter IP-Bewertungen verklagt.
- Die Klage betrifft das insolvente israelische KI-Unternehmen Vesttoo.
Aon, der weltweit zweitgrößte Versicherungsmakler, steht in den USA wegen angeblichen Betrugs im Zusammenhang mit einem neuartigen Kreditversicherungsprodukt unter Druck. Der Vorwurf lautet, dass überhöhte Bewertungen immaterieller Vermögenswerte Investoren und Kreditgeber in riskante Start-up-Finanzierungen gelockt haben.
Die Klage wurde von einem Treuhänder der Gläubiger des insolventen israelischen KI-Unternehmens Vesttoo eingereicht. Aon wird beschuldigt, seit 2020 im Bereich „IP-backed lending“ tätig zu sein, bei dem geistige Eigentumsrechte als Kreditsicherheit genutzt werden.
Die Klageschrift kritisiert Aons Bewertungen als „katastrophal“. Die Liquidationswerte deckten oft nur einen Bruchteil der Kreditsummen. Ein Beispiel ist das US-Start-up ShaveLogic, dessen IP mit 468 Mio. US-Dollar bewertet wurde, aber nach Kreditausfall für nur 70 Mio. verkauft wurde.
Aon weist die Vorwürfe zurück und sieht sich selbst als Opfer des Vesttoo-Betrugs. Vesttoo meldete 2023 Insolvenz an, nachdem gefälschte Letters of Credit entdeckt wurden. Eine interne Untersuchung belastete zwei hochrangige Manager.
Im Juli 2023 bezifferte Aon-Chef Greg Case das Volumen des IP-Lending-Marktplatzes auf 2 Mrd. US-Dollar. Inzwischen sind die entsprechenden Inhalte von Aons Website verschwunden.