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Coronavirus steckt Aktienmarkt an: Rationaler Blick auf die Lage - Diese 20 Aktien jetzt kaufen

Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Mittlerweile sind auch die Börsen infiziert. Weltweit brechen die Aktienkurse stark ein. Wie geht es nun weiter? Wie schlimm ist die Lage wirklich? Was sollte man nun als Aktionär tun? Einfach stur investiert bleiben oder doch noch Aktien verkaufen, bevor sich die Lage weiter verschlimmert? Oder sollte man sich sogar schon auf die Käuferseite wagen und von den stark rabattierten Kursen profitieren? Fragen über Fragen, die derzeit wohl ziemlich jeden Anleger beschäftigen. Wir wollen in diesem Artikel Antworten geben.

Kapitel

  1. Coronavirus Einordnung der Lage: Wie schlimm ist es wirklich?
  2. Folgen für die Aktiengesellschaften: Drohen herbe Gewinneinbrüche?
  3. Coronavirus und Aktien: Meine persönliche Strategie - so gehe ich jetzt vor
  4. Blick auf die gesamte AlleAktien-Watchlist: Diese 20 Aktien sind jetzt kaufenswert
  5. Fazit: Unsere Checkliste für den langfristigen Anlageerfolg

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Coronavirus: Rationale Einschätzung der Lage - diese 20 Aktien jetzt kaufen

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In eigener Sache: Darum schreiben wir diesen Coronavirus-Aktien-Artikel

In den letzten Tagen ist mir eine zunehmende Lagerbildung aufgefallen. Die einen sprechen schon jetzt vom "drohenden schlimmsten Crash" aller Zeiten. Die anderen sehen im Coronavirus nach wie vor nur eine Art "Grippe", die sich in kürzester Zeit wieder auflösen dürfte. Wir von AlleAktien stehen irgendwo dazwischen.

Uns geht es nicht darum, möglichst reißerische Überschriften zu formulieren. Oder einen eigenen Aktienfonds zu verkaufen. Wir sind auf unserer Website frei. Frei von Werbeeinnahmen. Frei von politischen Einflüssen. Frei vom Zwang, irgendwelche Finanz-Produkte verkaufen zu müssen. Wir versuchen einfach nur, möglichst objektiv und rational zu informieren. Denn wir sind nur einem Interesse verpflichtet: Dem Interesse unserer Kunden, also euch, die wir mit diesem Artikel bestmöglich informieren möchten. Damit ihr in dieser aufgewühlten Situation wichtige Informationen zugespielt bekommt. Beginnen wir nun mit der Einordnung der Lage.

Dieser Artikel wurde am 09. und 10. März 2020 verfasst. Er entspricht dem zu diesem Zeitpunkt geltenden Informationsstand. Ich bin mir sicher, auch Monate später noch wird dieser Artikel viele interessante Informationen bieten. Aber die Zahlen können sich im Zeitverlauf geändert haben.

1. Coronavirus Einordnung der Lage: Wie schlimm ist es wirklich?

Um es vorweg zu sagen: Nein, ich bin kein Mediziner. Ich weiß nicht, wann wir den Höhepunkt dieser Krise und der Erkrankungen sehen werden. Aber eines kann ich euch trotzdem anbieten: Einen Blick auf tagesaktuelle Statistiken - um den aktuellen Stand bestmöglich einschätzen zu können.

Start in China: Das Coronavirus breitete sich ab Ende 2019 in China aus. Rund 80.000 Menschen wurden dort offiziellen Angaben zufolge infiziert. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden innerhalb Chinas radikale Maßnahmen ergriffen. Mehrere Wochen lang stand die gesamte Wirtschaft still. Die Menschen blieben zuhause. Um weitere Ansteckungen zu verhindern. Nun kehrt das Land langsam zur Normalität zurück.

Das Tückische: Diese Erkrankung hat zwei tückische Merkmale. Erstens kann es bis zu 14 Tage dauern, bis ein Infizierter die ersten Symptome der Erkrankung verspürt. In der Zwischenzeit fühlt er sich noch gesund, kann aber bereits andere Menschen anstecken. Zweitens ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Das Virus kann mehrere Tage auf Oberflächen überleben. Wenn ein Infizierter in einer U-Bahn auf einen Halteknopf drückt, können so potentiell hunderte andere Menschen infiziert werden. Diese Kombination führt zu einer raschen Ausbreitung der Erkrankung.

Plötzlich ist die ganze Welt betroffen: Anfangs wurde die Erkrankung außerhalb Chinas auf die leichte Schulter genommen. Flugverbindungen von und nach China wurden gestrichen. Es wurde versucht, einen weltweiten Ausbruch zu verhindern. Leider ist das nicht gelungen. Stand 08. März 2020 gibt es außerhalb Chinas mehr als 30.000 Infizierte in über 70 Ländern.

Zahl der Coronavirus-Erkrankungen außerhalb Chinas im zeitlichen Verlauf

Noch vor einem Monat, Anfang Februar, schien die Lage unter Kontrolle. Außerhalb Chinas gab es gerade einmal rund 300 Erkrankungen. Einen Monat später liegt die Zahl bereits bei 30.000. Eine Steigerung um den Faktor 100 - und das in gerade einmal 30 Tagen. Wenn sich diese Steigerung in den kommenden 30 Tagen nochmals wiederholt, sprechen wir von 3.000.000 Erkrankten. Bildquelle: COVID19INFO.LIVE

Zahl der Coronavirus-Erkrankungen außerhalb Chinas im zeitlichen Verlauf (logarithmische Skalierung)

Eine logarithmische Skalierung ermöglicht einen Blick auf das prozentuale Wachstum der Infektionen. Dieses liegt bei ca. 20% pro Tag. In den letzten Tagen ist eine leichte Eindämmung der Wachstumsrate zu erkennen. Bildquelle: COVID19INFO.LIVE

Zahl der täglichen Neuerkrankungen außerhalb Chinas

Eine dritte spannende Grafik: Die Zahl der Menschen, die sich außerhalb Chinas täglich neu mit dem Virus anstecken. Lange Zeit ist die Zahl der Neuerkrankungen täglich gestiegen. Seit 4 Tagen scheint sie sich nun zu stabilisieren. Es gilt, diesen Trend weiter zu beobachten. Bildquelle: COVID19INFO.LIVE

Börsen erst unbeeindruckt, dann plötzlich im massiven Abverkaufs-Modus

Betrachten wir nun die Situation an den Aktienmärkten: Im Februar gab es bereits Umsatz- und Gewinnwarnungen von Apple und Adidas. Beide Unternehmen gaben bekannt, dass die Nachfrage in China massiv eingebrochen sei. Doch den Börsen war das egal. Die Adidas-Aktie schloss am Tag der Bekanntgabe sogar mit einem Plus ab.

Noch im Februar erreichte der DAX neue Höchststände im Bereich von 13.800 Punkten. Nicht einmal ein Monat später sieht die Lage komplett anders aus: Am Montag, den 09. März 2020, schloss der DAX bei einem Punktestand von 10.625. Ein Rückgang von 23% gegenüber dem Allzeithoch. Auch die US-Börsen notieren knapp 20% unter ihren Höchstständen.

DAX-Kursentwicklung der letzten 3 Jahre. Der massive Abverkauf ist absolut untypisch. Es war die schnellste Korrektur aller Zeiten. Fast jeden Tag ging es mehrere Prozent bergab. Bildquelle: Ariva.de

Wem es die letzten Tage ein wenig mulmig wurde, dem sei gesagt: Einen derart schnellen Abverkauf haben wir noch nie gesehen. Es ist ganz normal, dass da ein paar Fragezeichen aufkommen. Wir haben es mit einem typischen Schwarzen Schwan zu tun. Einem Ereignis mit großen Auswirkungen, das keiner von uns kommen sehen hat. Plötzlich ist es da. Gerade das macht die Börse meiner Meinung nach auch so spannend. Immer wieder passieren Dinge, mit denen keiner gerechnet hat.

2. Folgen für die Aktiengesellschaften: Drohen herbe Gewinneinbrüche?

Die Börse hat erst gar nicht reagiert, in den letzten Tagen dafür umso stärker. Aus Aktionärssicht stellt sich somit die entscheidende Frage:

Sind die Einbrüche am Aktienmarkt unbegründet oder drohen den Unternehmen tatsächlich herbe Gewinneinbrüche?

Um die Frage BWL-typisch zu beantworten: Es hängt davon ab. Und zwar von der Branche und des Geschäftsmodells der einzelnen Unternehmen. Einige Unternehmen sind überhaupt nicht betroffen. Dazu dürfte bspw. Vonovia zählen. Deutschlands größtes börsennotiertes Wohnimmobilien-Unternehmen kassiert weiterhin jeden Monat die Mieten der mehr als 400.000 im Besitz befindlichen Wohnungen. Da ist im Geschäftsverlauf überhaupt nichts vom Virus zu spüren. Andere Unternehmen dürfen sich bereits jetzt auf Millionenverluste im dreistelligen Bereich einstellen. Die folgende Grafik soll dir einen Überblick der betroffenen Unternehmen und Branchen bieten:

3. Coronavirus und Aktien: Meine persönliche Strategie - so gehe ich jetzt vor

So, das war genug zur aktuellen Lage und zu den Folgen für die einzelnen Aktiengesellschaften. Kommen wir nun zur Vorgehensweise. Wie sollte man in der aktuellen Situation als Anleger handeln?

Um es an dieser Stelle nochmals ausdrücklich zu sagen: Ich weiß nicht, wie weit es noch nach unten gehen wird. Damit klinge ich zwar nicht so schlau wie die Experten, die schon jetzt ausrufen "Bei XX.XXX Punkten ist der Boden gefunden". Aber dafür bin ich ehrlich.

Ein paar Dinge aber, die weiß ich schon. Die wichtigste Erkenntnis: Irgendwann - und das zeigt die Erfahrung - bessert sich die Lage wieder. Als Menschheit haben wir in den vergangenen Jahrzehnten schon etliche Krisen überwunden:

  • Die große Depression
  • Mehrere Weltkriege
  • Die Kuba-Krise und der Kalte Krieg
  • Die Finanzkrise
  • Die Eurokrise
  • Naturkatastrophen: Tschernobyl, Fukushima, Hurrikans, Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüche

All diese Ereignisse haben vorübergehend für massive Verwerfungen an den Aktienmärkten gesorgt. Mittlerweile sind sie nicht mehr relevant. So wird es eines Tages auch beim Coronavirus sein, denn in unserem System gilt:

Je dringender ein Problem, desto größer die Anstrengung, dieses zu lösen.

Derzeit forschen bereits viele zehntausend kluge Köpfe an Lösungen. In den verschiedensten Bereichen.

  • Wie können wir die Ausbreitung eindämmen (Hygiene, Veranstaltungen meiden, Schulen schließen...)
  • Behandlung der Krankheit durch wirksame Medikamente (Krankheit wird beherrschbar und behandelbar)
  • Entwicklung eines Impfstoffes (keine Sorge mehr vor einer Ansteckung)

Es wird noch ein wenig Zeit dauern, bis diese Maßnahmen wirken. Aber irgendwann werden sie greifen. Und dann bessert sich die Lage auch schon wieder. Übrigens nimmt die Börse die Entwicklung in der Regel vorweg. Die Börsenkurse erreichen bereits einige Zeit davor ihren Tiefpunkt. Wann wir genau das Tief sehen werden, bleibt unklar, aber es gibt mehrere mögliche Ereignisse, die einen Wendepunkt markieren können:

  1. Ein Medikament wirkt, plötzlich kann ein schwerer Verlauf der Krankheit gemildert werden. Wir verlieren den Schrecken vor der Krankheit und kehren zur Normalität zurück
  2. Es wird ein Impfstoff gefunden (wird wohl noch länger dauern, aber wer weiß...)
  3. Die Temperaturen steigen im Frühling an (warm + trocken = weniger Verbreitung von Viren)
  4. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung zeigen Wirkung (scheint in China so zu sein, nur noch Arbeit & Zuhause, kein Ausgehen, kein Feiern, keine Fußball-Spiele, keine Konzerte, bis sich die Lage bessert)

Wann wir genau diesen Punkt erreichen werden, ist unglaublich schwer zu sagen. Meiner Meinung nach sollte man es erst gar nicht versuchen, diesen Punkt zu finden. Das ist auch gar nicht wichtig, denn:

Man sollte einen Aktienkauf nicht danach beurteilen, ob die Kurse nach einer Woche höher oder tiefer stehen. Das kann man eh nicht beeinflussen. Aber eines ist klar: Ist der Aktienkauf ein rational betrachtet "attraktiver Einkauf" gewesen? Wird das Unternehmen den aktuellen Börsenwert in den nächsten 10-20 Jahren zurückverdienen? Wird das Unternehmen laufend mehr Umsatz und Gewinn erwirtschaften? Dann wird im zeitlichen Verlauf auch der innere Wert und eines Tages der Aktienkurs zulegen.

Bei aller "Panik" sollten wir eines nicht vergessen: Kursrückgang hin, Kursrückgang her. Uns gehört immer noch derselbe Anteil an unseren Unternehmen bzw. Aktien. An jeder Transaktion von Visa verdienen die Aktionäre einen winzigen Bruchteil mit. An jedem verkauften Cheeseburger bei McDonald's ebenso. Und natürlich an jeder Miete, die bei Vonovia eingeht. All das läuft weiter. Mit wenigen Ausnahmen laufen auch alle eure Dividenden weiter. An euren unternehmerischen Beteiligungen und dem inneren Wert dieser Beteiligungen hat sich nicht viel bis gar nichts geändert. Außer das Preisschild.

Wann in die Aktienmärkte einsteigen?

Irgendwann wird sich die Lage wieder bessern - und als Folge dessen der Aktienmarkt auch wieder neue Höchststände erklimmen. Bleibt die Frage offen: Wann und wie in die Aktienmärkte einsteigen? Die folgende Grafik kann eine Hilfestellung bieten:

Hier siehst du die maximalen Drawdowns des US-Aktienmarktes (S&P 500 Index) der letzten 75 Jahre. Der Drawdown gibt an, wie viel Prozent ein Index gegenüber seinem zuletzt erreichten Allzeithoch abgegeben hat. Bildquelle: Dividendenadel/Christian W. Röhl.

Derzeit (09. März 2020) stehen wir bei einem Kursrückgang von ca. 20%. Ein solcher Rückschlag ist - historisch betrachtet - gar nicht so selten und kommt alle paar Jahre vor. Einen Rückschlag von mehr als 30% gibt es dagegen nur sehr selten - und dieser wird meist innerhalb von wenigen Quartalen wieder aufgeholt. Ein Rückschlag von mehr als 40% stellt eine absolute Ausnahme-Situation dar, die wir in den letzten 75 Jahren nur dreimal gesehen haben.

Die meisten von uns sind nicht "volle Kraft" investiert, sondern haben sich die eine oder andere Cash-Reserve angespart. Wie sollte man diese investieren? Es gibt hier keine mustergültige Regel. Ich kann euch nur mein persönliches Vorgehen schildern:

  • 1/4 der Cash-Reserve bei einem Rückgang von 10% investieren (bereits geschehen)
  • 1/4 bei weiteren 10% Rückgang (diese Tranche werde ich nun in Kürze investieren)
  • 1/4 bei weiteren 10% Rückgang
  • 1/4 bei weiteren 10% Rückgang

Ausgangswert ist dabei stets der S&P 500 Index, denn der DAX neigt dazu, stärker nachzugeben. So mache ich das persönlich. Völlig klar ist: Mit dieser Strategie werde ich nie das absolute Tief treffen. Aber das ist eh unrealistisch. Immerhin, in der Nähe des Bodens werde ich einsteigen. Und dann einfach halten. Irgendwann findet die Wirtschaft auf den Wachstumskurs zurück. Die Bewertungen und Kurse werden wieder anziehen. Die Zinsen stehen immer noch bei 0%. Andere Anlagen werfen keinerlei Rendite ab. Cash is trash. Vergleiche ich die attraktiven Bewertungen von Aktien mit der Bewertung von Zinsanlagen, so erscheinen die Aktien ein Vielfaches attraktiver.

Das also zu meiner Einstiegs-Strategie. Bleibt noch die Frage offen, in welche Aktien eingestiegen werden soll. Die Premium-Mitglieder von AlleAktien kennen bereits das monatlich erscheinende Format "Kaufenswerte Aktien - Blick auf die Watchlist". In diesem Format gehe ich einmal monatlich alle von uns analysierten Aktien der Reihe nach durch und suche dabei diejenigen Aktien aus, die am attraktivsten erscheinen.

Diesen Monat mache ich eine Ausnahme. Jeder kann das nun folgende Kapitel lesen - und erhält so einen Einblick in die aus meiner Sicht am attraktivsten bewerteten Aktien. Warum mache ich das? Weil ich glaube, dass es besonders vielen von euch dabei helfen kann, eine Inspiration zu bekommen. Und weil wir uns natürlich freuen, wenn wir damit das Interesse an unserer Premium-Mitgliedschaft bei (noch) Nicht-Kunden wecken können.

4. Blick auf die gesamte AlleAktien-Watchlist: Diese 20 Aktien sind jetzt kaufenswert

Normalerweise gehe ich im Format "Blick auf die Watchlist - kaufenswerte Aktien" unsere gesamte Watchlist Sektor für Sektor durch. Diesen Monat habe ich mich für eine andere Vorgehensweise entschieden. Ich habe mir aufgrund der stark gesunkenen Börsenkurse Filter-Kriterien überlegt. Der eine Filter ist für vorsichtige Investoren gedacht. Der andere Filter für risikobereite Investoren:

Filter für vorsichtige Investoren

In einem dreistufigen System werden bewusst die Aktien herausgesucht, die folgende Merkmale aufweisen:

  1. Operative Geschäftstätigkeit ist nicht oder nur unwesentlich vom Coronavirus betroffen.
  2. Die Unternehmensentwicklung ist nicht besonders konjunkturabhängig. Denn falls sich die Coronakrise ausweitet, dann könnte es mittelfristig zu einem Einbruch der Konjunktur kommen.
  3. Es werden ausschließlich Gesellschaften mit solider Bilanz aufgenommen.

Anschließend werden die 10 Aktien nach ihrem Kursrückgang gegenüber dem Kurs vom 01. Januar 2020 sortiert. Sofort fällt auf: Diese Aktien gibt es nur mit 10-20% Rabatt. Dafür aber sind diese Unternehmen gut gerüstet. Das Geschäft läuft weiterhin gut. Sobald die Krise beendet ist, erscheint eine schnelle Erholung der Aktienkurse möglich.

Filter für risikobereite Investoren

Eine andere Vorgehensweise kann es sein, sich bewusst die Aktien herauszufiltern, die bereits am stärksten nachgegeben haben. Die Idee dahinter: Sobald es zu einer Normalisierung der Lage kommt, besteht bei diesen Gesellschaften das größte Aufholpotential. Auch diesmal wurde ein dreistufiges Filtersystem entworfen:

  1. Aktienkurs hat stark abgegeben
  2. Erst dann in diese Aktien investieren, wenn die Zahl der täglichen Neuansteckungen rückläufig ist bzw. eine Besserung der Lage in Sicht ist
  3. Nicht das Unternehmen mit der schwächsten Bilanz der Branche wählen (denn dieses könnte im Extremfall als erstes in die Insolvenz gehen - bevor der Staat mit Notkrediten einspringt)

Bei dieser Vorgehensweise sind die Chancen stark erhöht. Die Risiken aber ebenfalls.

Top 10 Aktien für vorsichtige Investoren

1. Siemens Healthineers: Medizintechnik Made in Germany

Geschäftsmodell: Ein spezialisiertes Medizintechnik-Unternehmen aus Deutschland. Weltmarktführer im Bereich von Röntgen-, Ultraschall-, CT- und MRT-Geräten. Langfristig gesehen wird das Unternehmen davon profitieren, dass in Schwellenländern zahlreiche neue Krankenhäuser aufgebaut werden. Diese müssen mit medizinischen Geräten ausgestattet werden.

Einschätzung zur Bewertung: Ein KGV von gerade einmal 17 für ein kerngesundes Unternehmen mit hohen Wachstumsraten, einer soliden Bilanz und einer attraktiven Dividende. Da kann man nicht viel falsch machen. Die Renditeerwartung liegt bei ca. 12% pro Jahr. Ausführliche Analyse erscheint diese Woche Freitag auf unserer Website.

2. Stryker: Megatrend Alterung der Gesellschaft

Geschäftsmodell: Ein weiteres Medizintechnik-Unternehmen, diesmal aus den USA. Mit einem ganz anderen Fokus: Der Herstellung von künstlichen Hüft- und Kniegelenken. Da unsere Gesellschaft immer weiter altert, der menschliche Körper aber nur für eine begrenzte Lebensspanne ausgelegt ist, bekommen jedes Jahr mehr Menschen Hüft- oder Knieschmerzen. Diese werden irgendwann so schlimm, dass nur noch eine Operation mit künstlichem Gelenk hilft. Ein Megatrend wie aus dem Bilderbuch, der noch über Jahrzehnte hinweg zu einer steigenden Nachfrage führen wird.

Einschätzung zur Bewertung: Für das nächste Geschäftsjahr wird die Aktie ebenfalls mit einem KGV von 17 bewertet, angesichts einer organischen Wachstumsrate des Umsatzes von 8% pro Jahr (!) erscheint das keinesfalls zu teuer. Das KGV hat eine große Schwachstelle: Es setzt die Marktkapitalisierung ins Verhältnis zum aktuellen Gewinn. Den Aktionären steht aber nicht nur der aktuelle Gewinn zu, sondern der zukünftige Gewinn bis in die Unendlichkeit hinein. Da der Gewinn Jahr für Jahr kräftig anzieht, erscheint die Bewertung sehr günstig.

3. Diageo: Weltgrößter Spirituosenhersteller

Geschäftsmodell: Hier muss ich gar nicht viel erklären, das britische Unternehmen besitzt gleich 23 der größten 100 Spirituosen-Marken. Diese werden auf der ganzen Welt vertrieben und getrunken. In den nächsten Jahrzehnten werden hunderte Millionen Menschen in eine Einkommensschicht aufsteigen, die den Erwerb von solchen Getränken erstmals möglich macht. Das sollte langfristig für deutlich steigende Umsätze und Gewinne sorgen.

Einschätzung zur Bewertung: Eine Dividendenrendite von 3%, bei einer Ausschüttungsquote von gerade einmal 50% des Gewinns kann sich sehen lassen. V.a. wenn man bedenkt, dass dieses Unternehmen ein nichtzyklischer Konsumgüterhersteller ist. Krise hin, Krise her: Gesoffen wird immer. PS: Ja, ich weiß, dieser Spruch ist abgedroschen. Aber er stimmt.

4. Berkshire: Deutlich unterbewertet

AlleAktien-Berkshire-Hathaway-LogoGeschäftsmodell: Die größte börsennotierte Beteiligungsgesellschaft der Welt, geführt vom 89-jährigen Warren Buffett. Übrigens auch unter allen Unternehmen weltweit das Unternehmen mit der größten Eigenkapital-Basis. Irrwitzige 429 Mrd. USD Eigenkapital stehen im Buche. Die Gesellschaft besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Erstens einer Cash-Position von 144 Mrd. USD. Zweitens Aktienpaketen im Wert von fast 300 Mrd. USD an den besten Qualitätsunternehmen der Welt (u.a. Apple, Coca-Cola). Drittens einer Ansammlung von fast 100 Unternehmen, die sich im vollständigen Besitz der Gesellschaft befinden. Darunter mit BNSF eine der größten Fracht-Eisenbahnen der USA.

Einschätzung der Bewertung: Der innere Wert der Aktie liegt mit 307 USD weit über dem aktuellen Börsenkurs. 60% Rendite sind möglich, bis der faire Wert erreicht wird. Weiterhin ist das Unternehmen grundsolide finanziert und kann die gewaltige Cash-Position von 144 Mrd. USD nutzen, um im Falle sinkender Aktienkurse massiv zu investieren. Damit ist Berkshire ein klarer Gewinner in jeder Krise.

5. Mastercard: Bargeldlose Gesellschaft

Geschäftsmodell: Ein Unternehmen, das sich im Zentrum der Digitalisierung des Bezahlvorgangs befindet. Weltweit kommt Bargeld immer seltener zum Einsatz. An jeder Transaktion, die von den Kunden getätigt wird, verdient Mastercard ein bisschen mit. Das Unternehmen hat mehrere Milliarden Karten im Umlauf.

Einschätzung zur Bewertung: Ein Unternehmen, das auf Basis des aktuellen KGVs stets zu teuer erscheint. Aber gleichzeitig extrem stabil und auch sehr stark wächst. Für 2021 werden bereits 10,70 USD Gewinn je Aktie erwartet. Das entspricht einem KGV von verhältnismäßig geringen 25. Der Gewinn je Aktie verdoppelt sich in etwa alle vier Jahre. Somit bezahlt man nur den 12,5-fachen Gewinn des Jahres 2025. Kaufen, liegen lassen, Zinseszins mitnehmen und über den Rabatt beim Einstieg freuen.

6. Apple: Innovatives & größtes Luxusunternehmen der Welt

Geschäftsmodell: Die Marktstellung und die Zukunftsaussichten des Unternehmens waren noch nie besser. Apple hat ein Ökosystem aus perfekt abgestimmten Geräten und passender Software entwickelt. Die Apple-Fangemeinde ist enorm zahlungskräftig, treu, begeistert und kauft immer mehr Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens. So wird die Bindung an das Unternehmen immer enger, der Cashflow immer höher.

Einschätzung zur Bewertung: Auch nach den massiven Aktienrückkäufen verfügt Apple immer noch über einen Cashbestand von 100 Mrd. USD. Eine der besten Bilanzen der Welt. Der Umsatz und der Gewinn dürften weiter ansteigen. Ein KGV von 17 ist angesichts dieser Aussichten nicht zu teuer, sondern eher günstig.

7. Visa: Bargeldlose Gesellschaft - Teil 2

Geschäftsmodell: Das Konkurrenzunternehmen zu Mastercard. Etwas größer, etwas profitabler, aber auch etwas weniger stark wachsend. Am besten hat man im Depot gleich beide Unternehmen, denn diese beiden Gesellschaften können wunderbar nebeneinander existieren. Auch die langfristige Kursentwicklung ist nahezu identisch.

Einschätzung zur Bewertung: Das KGV für das nächste Geschäftsjahr liegt sogar nur bei 24, während Mastercard auf einen Wert von 25 kommt. Doch diese Aktie wird nicht wegen dem aktuellen Gewinn gekauft, sondern wegen dem massiven Potential der künftigen Gewinnsteigerung.

8. HAMBORNER REIT: 5% Dividendenrendite durch Vermietung von Supermärkten

Geschäftsmodell: Ein etwas anderes Immobilienunternehmen. Fernab vom streng regulierten Markt für Wohnimmobilien. Das Geschäftsmodell sieht vor, Supermarkt-Immobilien in sehr guten Lagen und sehr gutem baulichen Zustand zu erwerben und diese dann langfristig an solvente Mieter wie EDEKA oder REWE zu vermieten. So entsteht ein besonders stabiler und planbarer Strom an Mieteinnahmen.

Einschätzung zur Bewertung: Viele werden die Aktie von HAMBORNER REIT als "Langweiler-Aktie" bezeichnen, aber ich habe damit kein Problem. Wenn "langweilig" mehr als 5% Dividendenrendite, einen großen Substanzwert und geringe Kursrisiken nach unten bedeutet, dann kaufe ich gerne ein langweiliges Unternehmen ein. Eignet sich wunderbar zur Beimischung und Absenkung der Schwankungen im Depot. Fast schon eine Art Anleihe-Ersatz.

9. Microsoft: Gewinner der Digitalisierung

Geschäftsmodell: Microsoft ist mit großem Abstand das weltgrößte Software-Unternehmen. Die Programme sollen dabei helfen, andere Unternehmen produktiver zu machen. Ein Standardprodukt ist die Bürosoftware Office (Word, PowerPoint, Excel), die an die Unternehmenskunden im monatlichen Abo verkauft wird. So entsteht ein planbarer und wiederkehrender Cashflow. Doch das Unternehmen ist weit mehr als nur Office und Windows: Auch LinkedIn, das größte Karrierenetzwerk der Welt mit >600 Mio. Nutzern gehört zum Unternehmen. Und die Videospieleplattform "Xbox". Außerdem: Eines der größten Cloud-Geschäfte der Welt.

Einschätzung zur Bewertung: Auch hier haben wir es mit dem klassischen Fall "hohe Bewertung bezogen auf den aktuellen Gewinn", gleichzeitig aber einem enormen Gewinnwachstum zu tun. Am besten sofort kaufen und dann einfach nur noch liegen lassen. Der Gewinn steigt derzeit mit mehr als 20% pro Jahr an, trotz der bereits erreichten Größe. Auch wenn das Unternehmen im Jahr 2020 immer noch 4% zugelegt hat, so ist es günstig. Das Momentum ist klar auf der Seite von Microsoft, denn während der Kurs seitwärts läuft, legt der Unternehmensgewinn weiter zu.

10. E.ON: Garantierte Erträge und Profiteur der Energiewende

Geschäftsmodell: Nach einigen katastrophalen Jahren hat sich der deutsche Energieversorger radikal gewandelt. Das schwankungsanfällige Geschäft der Energieerzeugung mit konventionellen Kraftwerken wurde abgespalten. Dafür hat das Unternehmen den Wettbewerber Innogy übernommen und fokussiert sich nun mit voller Kraft auf den Betrieb von Stromnetzen. Dieses Geschäft erfreut sich aufgrund der Energiewende einer steigenden Nachfrage und, wichtiger noch, es liefert einen staatlich garantierten Cashflow.

Einschätzung zur Bewertung: Mit rund 5% Dividendenrendite und der Aussicht auf eine jährliche Anhebung der Dividende erscheint die Aktie attraktiv bewertet. Zudem komplett konjunkturunabhängig.

Top 10 Aktien für risikobereite Investoren

1. Shell: Cash-Cow mit sehr günstiger Bewertung

Geschäftsmodell: Europas größtes Öl- und Gasunternehmen, von der Förderung über die Weiterverarbeitung bis hin zum Verkauf im eigenen Tankstellen-Netz. Durch die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette kann die Abhängigkeit vom Ölpreis etwas reduziert werden, auch bei einem Ölpreis von 50 USD werden noch rund 25 Mrd. USD (!) an Free Cash Flow pro Jahr generiert.

Einschätzung zur Bewertung: Die Aktie ist massiv unter die Räder gekommen, denn der Ölpreis kennt seit dem Ausbruch der Coronakrise nur eine Richtung: Nach unten. Mittlerweile sind wir bei ca. 30 USD pro Barrel bzw. Fass angenommen, ein Niveau, auf dem Shell nahezu keinen Gewinn mehr erwirtschaften dürfte. Der Grund dafür: Weltweit stehen zahlreiche Flugzeuge am Boden, verbrennen kein Kerosin mehr. Die Bohrlöcher sprudeln weiter. Es kommt zum Überangebot, der Ölpreis stürzt ab. Kurzfristig ist keine Lösung in Sicht. Langfristig wird der Ölpreis wieder steigen, denn bei diesem Preis lohnt es sich nicht mehr, in neue Ölquellen zu investieren. Die alten Quellen versiegen von Zeit zu Zeit, irgendwann wird die Fördermenge so von ganz alleine zurückgehen und der Preis damit von alleine wieder zu steigen beginnen. Ob das in 3, 6, 12 oder 24 Monaten der Fall sein wird erst die Zukunft wird es zeigen.

Shell ist für ein solches Szenario gut vorbereitet. Die Bilanz ist solide. Die Dividende wurde seit 1945 nicht ein einziges Mal gesenkt, trotz der zahlreichen Ölkrisen. Aber starke Nerven sind hier gefragt, denn der Ölpreis könnte zwischenzeitlich weiter abrutschen. Alle 15% Kursrückgang etwas nachkaufen. Geduldig sein. In der Zwischenzeit 10% Dividende kassieren.

2. Fraport: Frankfurter Flughafen ein Immobilien-Unternehmen mit einstelligem KGV

Geschäftsmodell: Die Fraport AG ist der Eigentümer und Betreiber des Frankfurter Flughafens. Das Geschäftsmodell gleicht dem eines Immobilien-Unternehmens. An jedem Start und jeder Landung wird mitverdient. Die Immobilien-Flächen werden verpachtet, das erklärt die hohen Preise von Essen und Getränken an den Flughäfen. Und die Passagiere haben keine Wahl, denn an den Sicherheitskontrollen wird ihnen jede trinkbare Flüssigkeit abgenommen.

Einschätzung zur Bewertung: Aktuell dürfte die Gewinnentwicklung massiv darunter leiden, dass weniger Passagiere verreisen. Und da die Mieteinnahmen vom Umsatz der Mieter abhängig sind, dürfte es im Jahr 2020 zu erheblichen Einbußen kommen. Doch irgendwann in den nächsten 6-12 Monaten dürfte sich der Flugverkehr und damit auch die Ertragskraft wieder normalisieren. Und dann sollten auch wieder 5-6 EUR Gewinn je Aktie möglich sein sowie eine Dividende von mehr als 2 EUR. Macht ein KGV von gerade einmal 8,5 und das für ein Immobilienunternehmen mit großer Substanz.

3. Airbus: Auftragsbücher voll

Geschäftsmodell: Einer der beiden einzigen Hersteller von großen Flugzeugen für den Passagierverkehr. Die Nachfrage nach Flugreisen steigt immer weiter an, insbesondere in Asien. Zudem müssen in den nächsten Jahren zahlreiche alte Maschinen durch neue Flugzeuge ersetzt werden. Die Produktion ist bereits über Jahre hinweg ausverkauft.

Einschätzung zur Bewertung: Im Gegensatz zu Boeing ohne "Problem-Maschine", zudem verfügt Airbus noch über eine viel solidere Bilanz ohne Schulden und mit haufenweise Liquidität. Die Bewertung ist wirklich günstig, das KGV für 2021 liegt bei etwa 10, die Aussichten auf weitere steigende Gewinne sind vorhanden. Und eine jährlich steigende Dividende gibt es auch noch dazu.

4. Siemens: Profitieren von der Ingenieurskunst und "Made in Germany"

Geschäftsmodell: Die Überbleibsel des Konglomerates werden derzeit zerlegt, Siemens spaltet sich selbst in viele kleinere und fokussierte Unternehmen auf. So werden Kosten gesenkt und Entscheidungen können schneller getroffen werden. Aus einem großen und schweren Tanker werden schnelle und wendige Boote. Siemens verfügt über zahlreiche Perlen im Unternehmen, darunter eine riesige Software-Sparte und 85% der Aktien an Siemens Healthineers. Die Aussichten sind gut.

Einschätzung zur Bewertung: Die Summe der Teile ist meinen Berechnungen zufolge (mehr Details dazu in der Siemens-Aktienanalyse) rund 120 EUR wert. Die Aktie steht aber nur bei 79 EUR. Somit liegt ein deutlicher Rabatt vor. Mehr als 5% Dividendenrendite und eine solide Bilanz kommen dazu.

5. Sixt Vz.-Aktien: Der innovativste Autovermieter der Welt

Geschäftsmodell: Sixt ist keine gewöhnliche Autovermietung. Der Fokus liegt auf Premium-Fahrzeugen, das Marketingkonzept ist genial, die Unternehmenskultur innovativ. Während die Kunden bei der Konkurrenz noch immer minutenlang am Schalter anstehen müssen, bis sie endlich ihren Wagen erhalten, können die Kunden von Sixt ganz einfach und bequem per App anmieten. Anstehen wird überflüssig, so kann viel Zeit gespart werden. Auch Sixt profitiert, denn durch diese Digitalisierungs-Initiative können die Kosten deutlich gesenkt werden.

Einschätzung zur Bewertung: Kurzfristig wird es das Unternehmen hart treffen, denn jede abgesagte Reise bedeutet im Zweifel auch eine abgesagte Mietwagen-Buchung. Doch es werden auch wieder "normale" Zeiten kommen und dann verdient Sixt wieder 5,50 EUR je Aktie und schüttet so ca. 2,60 EUR an Dividende aus. Macht ein KGV von nur noch 8, bei einer soliden Bilanz voller Eigenkapital und eine Dividendenrendite von fast 6%. Ganz wichtig: Unbedingt die günstigeren Vorzugsaktien kaufen.

6. HeidelbergCement: 15% Cashflow Rendite

Geschäftsmodell: Der (außerhalb Chinas) zweitgrößte Zementhersteller der Welt. Da Zement und Beton sehr schwer sind, werden die Baustoffe regional hergestellt. Wann immer für ein Bauprojekt Beton benötigt wird, erhält das nächstgelegene Werk eine Anfrage. Dieses schlägt auf die Produktionskosten noch eine satte Gewinnmarge obendrauf. Der Grund dafür: Wenn das nächste Betonwerk einige Kilometer entfernt liegt, sind die Fahrtkosten von diesem Werk bis zur Baustelle viel höher. Und daher akzeptieren die Kunden die leicht erhöhten Preise, es entsteht eine Art natürliches Monopol. Die Gewinnmarge ist seit vielen Jahren im zweistelligen Bereich, die Cashflow-Generierung sehr hoch.

Einschätzung zur Bewertung: Der freie Cashflow und Gewinn je Aktie liegen bei ca. 7 EUR. Das entspricht einem KGV von weniger als 7, die Free Cash Flow-Rendite erreicht 15%. Auch die Dividendenrendite nähert sich der magischen 5%-Marke an. Und das trotz einer Ausschüttungsquote von weniger als 40%. In den nächsten Jahren besteht noch massives Potential zur Erhöhung der Dividende. Den fairen Wert je Aktie sehe ich oberhalb von 90 EUR.

7. Walt Disney: Der Unterhaltungs- und Spaß-Konzern verfügt über exzellente Aussichten

Geschäftsmodell: Walt Disney verfügt über eine Vielzahl an wertvollen Marken und Figuren. 9 der 10 umsatzstärksten Filme der Welt stammen aus dem Disney-Imperium. Darüber hinaus ist das Unternehmen der größte Freizeitpark-Betreiber, auf der ganzen Welt gibt es die berühmten und unvernünftig teuren Vergnügungs-Tempel. Bisher hat das Unternehmen die Inhalte stets produziert, aber nicht selbst vermarktet. Nun erfolgt der Schwenk: Mit Disney+ gibt es seit November 2019 ein eigenes Streaming-Angebot.

Einschätzung zur Bewertung: Auch Disney wird es in den nächsten Quartalen hart treffen. Die Zahl der Kino-Besuche dürfte wegen der Angst einer Ansteckung weltweit stark abnehmen, die Freizeitparks sind in mehreren Ländern gar ganz geschlossen. Demgegenüber steht aber eine massiv steigende Nachfrage nach dem Streaming-Angebot des Unternehmens. Der Kurs hat kräftig abgegeben, das KGV liegt nun nur noch bei 17. Für ein Unternehmen mit diesem mächtigen Burggraben und dem Potential, sich neu zu erfinden, eine günstige Bewertung.

8. Ryanair: Europas Airline #1 mit solider Bilanz

Geschäftsmodell: Ryanair steht oft in der Kritik, ist aber (nach der Zahl der Passagiere) Europas größte Airline. Eine besonders sichere dazu, in der Unternehmensgeschichte hat es noch nie einen tödlichen Unfall gegeben. Das Unternehmen hat sich konsequent auf möglichst günstige Preise ausgerichtet. Das sorgt für eine besonders hohe Nachfrage. Gleichzeitig kann Ryanair sehr profitabel arbeiten.

Einschätzung zur Bewertung: Im Gegensatz zu anderen Airlines ist das Unternehmen nahezu gar nicht verschuldet und die Gewinnmarge ist besonders hoch. Das Jahr 2020 wird wohl ein "Horror-Jahr" für jede Airline werden, denn wenn die Tickets nicht gebucht werden, dann fehlt der Umsatz in der Kasse. Die Kosten laufen derweil weiter an und so wird schnell haufenweise Geld verbrannt. Die gute Nachricht: Ryanair verfügt innerhalb Europas über die beste Bilanz - egal wie schlimm es kommen wird, Ryanair wird es wohl zuletzt treffen. Und mittelfristig könnte das Unternehmen sogar enorm von der aktuellen Krise profitieren, denn diese Krise wird erneut zahlreiche finanzschwache Wettbewerber eliminieren. So kann der irische Riese seinen Marktanteil weiter ausbauen. In einem guten Jahr dürften bis zu 3 EUR Gewinn je Aktie möglich sein, dann könnte der Aktienkurs durchaus bei 30 EUR stehen.

9. YUM! Brands: Größter Fast Food-Konzern der Welt, ein Gewinner der Digitalisierung

Geschäftsmodell: Mit den Marken KFC, Taco Bell und Pizza Hut verfügt YUM! Brands über gleich 3 Fast Food-Konzepte, die jeweils auf der ganzen Welt ankommen. In Deutschland eher schwach vertreten, aber Asien liebt die Chicken-Gerichte von KFC. Mit dem Aufstieg der Schwellenländer können zahlreiche neue Restaurants eröffnet werden. Alle 3 Stunden eröffnet ein neues Restaurant von YUM! Brands. Der Umsatz in den bestehenden Restaurants wird ebenfalls weiter gesteigert. Und dank den Chancen der Digitalisierung kommt Schwung ins Geschäft: Lieferdienste, Bestell-Terminals statt Mitarbeitern an Kassen, und irgendwann vielleicht noch der Roboter, der die Gerichte zubereitet.

Einschätzung zur Bewertung: YUM! Brands betreibt die Restaurants nicht selber, sondern vergibt lediglich Lizenzen. Das bringt große Vorteile mit sich: YUM! Brands muss kein Kapital investieren und keine Mitarbeiter einstellen. Trotzdem verdient das Unternehmen an jedem Umsatz mit. Die Gewinnmarge ist enorm hoch. Das Geschäftsmodell gleicht dem einer Gelddruckmaschine. Umsatz und Gewinn legen mit zweistelligen Prozentraten zu. Das KGV erreicht einen Wert von gerade einmal 18, die Dividendenrendite liegt immerhin bei 2,4%.

10. Salesforce: Stark wachsendes Software-Unternehmen

Geschäftsmodell: Salesforce ist ein spezialisiertes Software-Unternehmen. Was früher das Kontaktbuch eines jeden Vetrieblers war, das erledigt heute Salesforce. Jeder Kunde eines Unternehmens wird in der Software registriert. Anschließend werden alle Kontaktdaten sowie Aktivitäten eingetragen. So weiß jeder Mitarbeiter eines Unternehmens jederzeit, wer wann mit welchem Kunden Kontakt hatte. Die Software wird im monatlichen Abo verkauft, das sorgt für stabile Einnahmen. Laufend werden neue Kunden hinzugewonnen.

Einschätzung zur Bewertung: Ziel des Unternehmens ist es, so stark wie möglich zu wachsen. Daher werden besonders viele neue Mitarbeiter eingestellt. Sowohl in der Entwicklung als auch im Vertrieb. Das sorgt erst einmal für höhere Kosten, der aktuelle Gewinn tendiert gegen Null. Umso größer aber ist das langfristige Ertragspotential, denn das Umsatzwachstum dreht so richtig auf. Trotz erreichter Größe wächst der Umsatz um mehr als 20% pro Jahr.

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Weiterhin haben wir die gesunkenen Aktienkurse zum Anlass genommen, um historische Einschätzungen von Aktien zu aktualisieren. Immer wieder kommt es vor, dass wir bei unseren ausführlichen Aktienanalysen auf ein tolles Geschäftsmodell mit solider Bilanz und guten Zukunftsaussichten stoßen. Leider ist zum Zeitpunkt der Analyse die Bewertung einfach einen Tick zu hoch. In diesem Fall stufen wir die Aktien vorerst nur als haltenswert ein. Durch die Korrektur an den Aktienmärkten sind einige Kurse mittlerweile aber so stark gesunken, dass sich ein langfristiger Einstieg nun auszahlen dürfte.

Unternehmen Kurs Analyse Aktueller Kurs Begründung
FRoSTA 69 EUR 52 EUR Durch den Kursrückgang von ca. 25% ist die Renditeerwartung auf ca. 11% pro Jahr angestiegen. Das macht die Aktie kaufenswert.
Flughafen Zürich 207 CHF 120 CHF Kurs ist um 42% gesunken, damit ist die Dividendenrendite massiv angestiegen und die zum Zeitpunkt der Analyse hohe Bewertung der Aktie wurde abgebaut.
Jungfraubahn 139 CHF 125 CHF Der Kursrückgang von rund 10% bei einem gleichzeitigen Anstieg des Gewinns hat zu einem Rückgang der Bewertung geführt. Nun dürfte sich ein langfristiges Investment auszahlen.
3M 205 USD 145 USD Der Kursrückgang von 29% hat dazu geführt, dass die hohe Bewertung der Aktie abgebaut wurde. Die Dividendenrendite übersteigt nun 4%, die jährliche Renditeerwartung übersteigt 10%.

5. Fazit: Unsere Checkliste für langfristigen Anlageerfolg

Ja, an den Börsen ist in den letzten vier Wochen viel passiert. Einige Branchen (v.a. Airlines und Kreuzfahrt-Gesellschaften sowie Öl-Unternehmen) sind tatsächlich hart betroffen. In anderen Branchen laufen die Geschäfte dagegen unverändert weiter.

Langfristige Investoren sollten sich auf die Zahl der Unternehmens-Anteile, auf die Höhe der jährlich eintreffenden Dividende und auf den inneren Wert ihrer Aktien fokussieren. Und nicht auf den aktuellen Kurs. Die Preisschilder ändern sich an der Börse sekundenschnell. Auch wenn es die Medien suggerieren: Nicht zu viel handeln, weniger ist mehr. In der Ruhe liegt die Kraft.

Rückschläge tun zwar weh, doch bieten sie auch die Gelegenheit zum günstigen Einstieg. Mit demselben Geldbetrag können mehr Aktien hinzugekauft werden. Das erhöht die langfristige Rendite.

Wie weit es noch nach unten gehen wird, ich habe keine Ahnung. Persönlich investiere ich alle 10% Kursrückgang im S&P 500 Index die nächste Rate meiner Ersparnisse.

Wer diversifiziert, auf sein investiertes Geld 10 Jahre lang verzichten kann und geduldig und rational handelt, wird langfristig belohnt werden. In diesem Artikel habe ich dir jeweils 10 Aktien für vorsichtige und für risikobereite Investoren vorgestellt.

Euch allen wünsche ich von ganzem Herzen, dass ihr und eure Familien gesund bleibt. Dass wir diese Krise lösen können. Langfristig gesehen bleibe ich absolut optimistisch. Wir werden das schaffen. Wer jetzt mutig einsteigt und gegen den Strom schwimmt, wird langfristig belohnt werden. Dazu zwei Beispiele aus dem Finanzielle Freiheit Realgeld-Depot von AlleAktien (dort investiere ich 100% transparent mein eigenes Vermögen, alle Premium-Mitglieder sehen alle Transaktionen): Unsere Käufe aus der letzten Aktien-Korrektur Ende 2018 notieren immer noch deutlich im Plus.

Kauf von Microsoft Mastercard
Kauf-Datum 20. Nov 2018 31. Jan 2019
Kaufkurs/Aktie 95,50 EUR 174 EUR
Aktueller Kurs 136 EUR 240 EUR
Rendite +42% +38%

Zwischenzeitlich lagen die Positionen bereits mehr als 80% vorne, auch jetzt noch steht ein Plus von ca. 40% zzgl. Dividenden zu Buche. Das meine ich mit "von Krisen profitieren". Etwas mehr als ein Jahr nach dem Kauf einer Aktie kann man mit derart hohen Renditen belohnt werden, wenn man günstig zuschlägt. Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle auch nochmals klar betonen: Ich persönlich werde nicht sofort mein ganzes Pulver verschießen, sondern ganz langsam und entspannt einsteigen. Und dann einfach geduldig abwarten.

Auch in der jetzigen Korrektur werden wir wieder nach klarem Plan vorgehen. Und in das Realgelddepot von AlleAktien solide Aktien mit deutlichem Rabatt einkaufen. Ich hoffe, euch hat dieser Artikel dabei geholfen, wieder auf einen klaren Kurs zurückzufinden bzw. euer eigenes Vorgehen zu finden. Meine Empfehlung: Macht euch einen klaren Plan und haltet euch dann daran. Gerne dürft ihr kommentieren, welche Aktien jetzt gerade auf eurer persönlichen Kaufliste ganz oben stehen - und warum. Ich freue mich darauf.

Und wer noch kein Premium-Mitglied ist: Probiert unser Angebot AlleAktien Premium 100% kostenfrei für volle 30 Tage aus. Ihr erhaltet sofortigen Zugriff auf alle unsere Analysen. Euer Vorteil: Vor einem Einstieg könnt ihr ganz genau prüfen, was da gerade in euer Depot wandern soll.

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Liebe Grüße und bis zum nächsten Update,
Jonathan Neuscheler

Quellen & Links zum Artikel: "Coronavirus steckt Aktienmarkt an"

Beschreibung
Tagesaktuelle Grafiken zur weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus auf COVID19INFO.LIVE
DividendenAdel-Artikel von Christian W. Röhl mit spannenden Grafiken: "Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen"
DAX-Kursentwicklung auf Ariva.de

Transparenzhinweis und Haftungsausschluss: Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung von AlleAktien oder den für AlleAktien tätigen Autoren statt, dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet. Deine Investitionsentscheidungen darfst du nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf den Informationsangeboten von AlleAktien treffen. AlleAktien und die für AlleAktien tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Der Autor hält derzeit Aktien von Berkshire, Mastercard, Microsoft, E.ON, HeidelbergCement.