VW startet 2025 mit Power Center in Norddeutschland: E-Auto-Batterien speichern Ökostrom
- VW startet 2025 mit Power Center in Norddeutschland zur Speicherung von Ökostrom.
- Das Projekt nutzt ausgediente E-Auto-Batterien und soll die Kapazität von Batteriespeichern in Deutschland verdoppeln.
Volkswagen betritt mit großen Batteriespeichern ein neues Geschäftsfeld. Technik-Vorstand Thomas Schmall kündigte an, dass das erste Power Center in Norddeutschland 2025 ans Netz gehen wird. Der erste Spatenstich erfolgt in den nächsten sechs bis acht Wochen, die Anlage wird Anfang nächsten Jahres betriebsbereit sein.
Das Power Center wird von der VW-Ladenetzsparte Elli betrieben und soll zunächst eine Kapazität von 700 Megawattstunden haben, die später auf eine Gigawattstunde ausgebaut werden kann. Diese Kapazität entspricht etwa der eines Gaskraftwerks. Weitere Anlagen sind geplant, um das Marktsegment zu erschließen.
Diese Anlagen dienen als Puffer für Wind- und Solarenergie und stabilisieren das Stromnetz. Schmall erklärte, dass Investitionen in stationäre Batteriespeicher zur nachhaltigen Transformation der Energieversorgung beitragen. Große Batteriespeicher könnten das Problem des Abschaltens von Windrädern und Solaranlagen bei Überangebot lösen.
VW prognostiziert, dass der Bedarf an solchen Batteriespeichern in Deutschland in den kommenden Jahren um das Zehnfache steigen wird. Derzeit gibt es in Deutschland nur Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von einer Gigawattstunde. Das neue Power Center verdoppelt diese Kapazität.
Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Nutzung ausgedienter E-Auto-Batterien, deren Leistung für den Einsatz im Auto nicht mehr ausreicht, die aber noch genug Kapazität für Großspeicher haben. Bei der ersten Anlage müssen jedoch fabrikneue Batterien verwendet werden, da es noch nicht genügend zurückgegebene Batterien gibt.
Im vergangenen Jahr eröffnete VW in Kassel ein kleineres Power Center, das ausgediente Batteriesysteme aus dem E-Up verwendet. Mit dieser Anlage nimmt Elli bereits am Handel an der Strombörse teil. Andere Autobauer wie BMW und Audi nutzen ebenfalls ausgediente Batterien als stationäre Stromspeicher, jedoch bisher nur für die eigene Energieversorgung oder an Ladestationen.
Die Wende zur E-Mobilität schwächelt derzeit in Deutschland. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage nach E-Autos und des Drucks durch billigere Konkurrenz aus China, kündigte Tesla an, zahlreiche Beschäftigte in Deutschland zu entlassen. Zudem stockt der Bau einer Batteriezellfabrik in Kaiserslautern trotz Hunderten Millionen Euro an Subventionen.