Volkswagen plant Werksschließungen und Gehaltskürzungen in Deutschland
- Volkswagen plant Werksschließungen und Gehaltskürzungen in Deutschland.
- Intensive Konkurrenz und hohe Kosten zwingen zu drastischen Maßnahmen.
Volkswagen erwägt erstmals in seiner 87-jährigen Geschichte die Schließung deutscher Werke und Gehaltskürzungen, um den globalen Marktanforderungen gerecht zu werden. Mindestens drei Werke könnten betroffen sein, was den Abbau von Zehntausenden Arbeitsplätzen zur Folge hätte.
Die Entscheidung fällt inmitten intensiver Konkurrenz in China und sinkender Verkaufszahlen in wichtigen Märkten. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge erweist sich als kostspielig. Volkswagen hat bereits zwei Gewinnwarnungen herausgegeben, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.
Geschäftsführer Oliver Blume betont die Notwendigkeit, die globale Geschäftstätigkeit zu optimieren und Kosten zu senken. Deutsche Werke haben doppelt so hohe Betriebskosten wie die Konkurrenz, was die Rentabilität gefährdet.
Der Betriebsrat fordert eine Rücknahme der Pläne innerhalb von zwei Tagen und droht mit Streiks. Daniela Cavallo, Vorsitzende des Betriebsrats, warnt vor einem Abbruch der Gespräche, sollte die Geschäftsführung nicht einlenken.
Gewerkschaften und Politiker kritisieren die Pläne scharf. Thorsten Gröger von IG Metall warnt vor massivem Widerstand. Die Bundesregierung betont, dass Fehlentscheidungen nicht auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden dürfen.
Analyst Matthias Schmidt prognostiziert die Schließung von zwei Werken nach den Verhandlungen. Er sieht politische Manöver von Volkswagen, um die gewünschten Bedingungen durchzusetzen.
Die Herausforderungen in China verschärfen die Lage, da lokale Marken Marktanteile gewinnen. Porsche, mehrheitlich im Besitz von Volkswagen, verzeichnete einen Gewinnrückgang von 41 % im letzten Quartal.
Volkswagen erwartet für 2024 eine operative Gewinnmarge von 5,6 %, gesunken von der früheren Prognose von 6,5 bis 7 %. Die Aktien des Konzerns schlossen am Montag um 1 % niedriger.