Volkswagen friert Gehälter ein: Umfassende Sparmaßnahmen zur Konzernsanierung
- Volkswagen friert ab 2026 die Tarifgehälter ein, um Kosten zu senken und das Entgeltsystem zu reformieren.
- Die Maßnahmen sollen die finanzielle Disziplin stärken, bergen jedoch Risiken für Motivation und soziale Stabilität.
Volkswagen verschärft seinen Sparkurs: Ab Januar 2026 werden die Tarifgehälter der Kernmarke VW eingefroren. Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Höhergruppierungen entfallen. Diese Maßnahme sorgt für Unruhe in der Belegschaft und ist Teil eines tiefgreifenden Konzernumbaus.
Der Gehaltsstopp ist Teil einer Neustrukturierung des Entgeltsystems, die mit der IG Metall vereinbart wurde. Die Verhandlungen begannen bereits im November 2025, was den Handlungsdruck im Konzern verdeutlicht.
Der Gehaltsfreeze gilt für das gesamte Jahr 2026 und betrifft alle Tarifbeschäftigten. Ziel ist es, während der Umstellung Stabilität zu wahren und Verzerrungen zu vermeiden. Nur ein temporärer Stillstand ermöglicht Transparenz bei der künftigen Eingruppierung.
Volkswagen kämpft mit einem komplexen Lohngefüge. Ab Januar 2027 soll ein vereinfachtes Bewertungs- und Eingruppierungssystem eingeführt werden. Der Gehaltsfreeze dient als Übergangsinstrument, um kurzfristige Anpassungen zu vermeiden.
Für die Beschäftigten bedeutet der Gehaltsstopp einen Reallohnverlust, insbesondere angesichts erhöhter Lebenshaltungskosten. Neben der strukturellen Vereinfachung steht ein Sparziel im Mittelpunkt: Die Tariflöhne sollen langfristig um sechs Prozent gesenkt werden.
Diese Einsparungen sollen über Neueinstellungen und veränderte Einstiegsbedingungen realisiert werden. Für bestehende Mitarbeiter sind keine direkten Gehaltskürzungen vorgesehen. Ein Einstellungsstopp verstärkt den Effekt kurzfristig.
Die Sparmaßnahmen betreffen auch Führungskräfte: Rund 4.000 Manager in Deutschland müssen 2026 geringere Bonuszahlungen hinnehmen. Das Jahresgehalt sinkt im Schnitt um acht Prozent. Variable Vergütungsbestandteile wurden reduziert.
Der Vorstand beteiligt sich ebenfalls am Sparkurs: Für 2025 und 2026 verzichtet das Gremium auf elf Prozent der Barvergütung. Variable Anteile stehen unter Druck.
Der Gehaltsstopp ist Ausdruck eines Konzerns unter Transformationsdruck: Elektromobilität, Softwareprobleme, hohe Kostenstrukturen und internationaler Wettbewerb belasten die Margen.
Für Anleger sind die Maßnahmen ambivalent. Kurzfristig verbessern sie die Kostenbasis und signalisieren finanzielle Disziplin. Gleichzeitig bergen sie Risiken für Motivation, Arbeitgeberattraktivität und soziale Stabilität.
Volkswagen setzt ein klares Zeichen: Die Sanierung hat Vorrang, auch wenn sie für Arbeitnehmer Einschnitte bedeutet. Ob der Kurs langfristig aufgeht, hängt von der Verbindung von Kostendisziplin mit operativem Fortschritt ab.