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Trumps Energieexport-Plan scheitert an Markt- und Realitätsgrenzen

  • Trumps Plan, das Handelsdefizit mit Energieexporten auszugleichen, ist unrealistisch.
  • Die EU setzt auf Diversifizierung und will fossile Energieimporte reduzieren.

US-Präsident Donald Trump fordert von der EU Energieimporte im Wert von 350 Milliarden Dollar, um das Handelsdefizit auszugleichen. Diese Forderung übersteigt die tatsächlichen Handelsungleichgewichte und ist praktisch nicht umsetzbar.

Das Handelsdefizit zwischen den USA und der EU beträgt laut United States Census Bureau 235 Milliarden Dollar. Die EU importierte 2024 Energieprodukte aus den USA im Wert von 68 Milliarden Dollar. Eine Verfünffachung wäre nötig, um Trumps Ziel zu erreichen.

Selbst bei vollständigen Öl- und LNG-Importen aus den USA erreicht die EU nicht das geforderte Volumen. Nur 44 % der LNG- und 15 % der Ölprodukte stammen aus den USA. Die EU plant, fossile Energieimporte zu reduzieren, um Klimaziele zu erreichen.

Energiekommissar Dan Jorgensen sieht Potenzial für mehr US-Gasimporte, warnt jedoch vor politischer Abhängigkeit. Die EU setzt auf Diversifizierung und behält Importe aus Norwegen, Algerien und Katar im Fokus.

Russisches Pipelinegas, insbesondere über Turkstream, kann kurzfristig kaum ersetzt werden. Länder wie Ungarn und die Slowakei sind stark auf russische Lieferungen angewiesen. Europa bezieht noch 12 % seines Gasbedarfs aus Russland.

Unternehmen wie Uniper schließen neue LNG-Deals mit den USA, sondieren aber auch Alternativen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar. Ein vollständiger Umstieg auf US-Gas ist nicht absehbar.

Mittelfristig könnten sich die Rahmenbedingungen ändern. US-LNG-Exporte sollen bis 2030 auf 200 Millionen Tonnen pro Jahr steigen. Gasmarktexpertin Anne-Sophie Corbeau empfiehlt Geduld: „In zwei Jahren können wir uns problemlos vom russischen LNG lösen.“

Quelle: Eulerpool Research Systems