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TKMS: Ein maritimer Gigant betritt die Börse und läutet eine neue Ära im Rüstungssektor ein

  • TKMS startet eigenständig an der Börse und wird ein europäischer Gegenpol zu Rheinmetall.
  • Der Bund sichert sich Kontrollrechte über eine „Goldene Aktie“ und einen festen Sitz im Aufsichtsrat.

Mit dem Börsengang von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) beginnt eine neue Ära im deutschen Rüstungssektor. Das Unternehmen, bekannt für seine konventionellen U-Boote, wird eigenständig an der Frankfurter Börse gelistet und soll ein europäischer Gegenpol zu Rheinmetall werden.

TKMS, mit Standorten in Kiel und Wismar, ist Weltmarktführer für U-Boote, die wochenlang unter Wasser bleiben können. Zu den Kunden zählen Norwegen, Singapur, Ägypten und die Deutsche Marine. TKMS konzentriert sich auf komplexe Unterwassersysteme, während Rheinmetall im Marineschiffbau aktiv ist.

Der Börsengang ist kein klassisches IPO: Thyssenkrupp behält 51 Prozent der Anteile, die restlichen 49 Prozent wurden an bestehende Aktionäre verteilt. Wer 20 Thyssenkrupp-Aktien hielt, erhält ein TKMS-Papier gratis. Die Kontrolle bleibt in Essen, während TKMS eigenständig Kapital aufnehmen kann.

Finanziell steht TKMS solide da: Der Nettogewinn stieg auf 75,2 Millionen Euro, das Auftragsbuch umfasst 18,6 Milliarden Euro. Der Auftragseingang explodierte zuletzt auf 5,6 Milliarden Euro, getrieben durch die Flottenmodernisierung der Bundeswehr, darunter vier U-Boote der Klasse 212CD.

Der Bund beteiligt sich nicht direkt an TKMS, sichert sich aber über eine „Goldene Aktie“ Kontrollrechte. Verkäufe über 25 Prozent bedürfen staatlicher Zustimmung, ab fünf Prozent greift ein Vorkaufsrecht. Zudem erhält der Staat einen festen Sitz im Aufsichtsrat.

Quelle: Eulerpool Research Systems