Thales: Steigende Rüstungsnachfrage treibt Umsatzwachstum an
- Thales fordert europäische Regierungen zu konkreten Rüstungsaufträgen auf.
- Umsatz und Gewinn steigen durch erhöhte Verteidigungsausgaben.
Der französische Rüstungskonzern Thales fordert europäische Regierungen auf, ihre Verteidigungsversprechen mit konkreten Aufträgen zu untermauern. CEO Patrice Caine betont, dass Europa über die Technologie verfügt, um alle Waffensysteme selbst zu produzieren.
Die USA haben überraschend ihre Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt, was den Druck auf europäische NATO-Staaten erhöht. Großbritannien und Deutschland haben bereits höhere Verteidigungsausgaben angekündigt, Frankreich plant Ähnliches.
Die Unsicherheit in der transatlantischen Sicherheitsordnung beflügelt Rüstungsaktien. Die Thales-Aktie stieg am Dienstag um 10 Prozent, bevor sie mit einem Plus von 2,5 Prozent schloss. Am Montag legte sie bereits um 16,7 Prozent zu.
Thales meldete für 2023 einen Umsatzanstieg um 8,3 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro, angetrieben durch das florierende Verteidigungsgeschäft. Der operative Gewinn stieg um 5,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Die Dividende wird auf 3,70 Euro je Aktie erhöht.
Die Rüstungssparte von Thales wächst besonders stark mit einem organischen Umsatzplus von 13 Prozent. Zu den Kernprodukten gehören Radarsysteme, Software für Kampfflugzeuge und Wärmebildtechnologie. Seit der russischen Invasion in der Ukraine 2022 hat Thales Produktion und Belegschaft ausgeweitet.
Thales UK sicherte sich einen Großauftrag der britischen Regierung über 5.000 Mehrzweckraketen. Premierminister Keir Starmer gab die Bestellung nach einem Gipfeltreffen zur Ukraine-Unterstützung bekannt. Der Auftrag verdreifacht die Produktionskapazität im Werk Belfast.
Analysten von Berenberg sehen die Wachstumsdynamik positiv, betonen jedoch, dass Investoren genau beobachten werden, ob Thales dieses Tempo halten kann.