Scope Ratings warnt: Trumps Zollpolitik bedroht globale Finanzstabilität
- Scope Ratings sieht in Trumps Zollpolitik ein erhebliches Risiko für die globale Finanzarchitektur.
- Die wirtschaftlichen Folgen der US-Handelspolitik gelten als teilweise irreversibel und könnten eine weltweite Finanzkrise auslösen.
Die Berliner Ratingagentur Scope Ratings sieht in der US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump ein erhebliches Risiko für die globale Finanzarchitektur. Ein am Montag veröffentlichter Bericht beschreibt Szenarien von einem vorübergehenden Schock bis hin zu einer weltweiten Finanzkrise.
Scope bezeichnet die aktuelle Situation als die größte handelspolitische Erschütterung in Friedenszeiten seit über 100 Jahren. Selbst ein vollständiger Abbau der Zölle würde das Vertrauen in globale Lieferketten nicht vollständig wiederherstellen. Die wirtschaftlichen Folgen gelten als teilweise irreversibel.
Im schlimmsten Fall erwartet Scope dauerhafte Zölle, Kapitalverkehrskontrollen und eine Vertrauenskrise gegenüber dem US-Dollar. Dies könnte eine Neubewertung von US-Vermögenswerten und eine Finanzkrise auslösen. Das regelbasierte globale Handels- und Finanzsystem steht vor dem Kollaps.
Die USA erhalten von Scope ein langfristiges Rating von AA mit negativem Ausblick. Geopolitische Unsicherheiten belasten die Bewertung. Besonders exponiert sind Länder wie China, Mexiko, Kanada und Deutschland. Vietnam, Irland und Thailand sind aus Sicht des BIP besonders betroffen.
Die Risiken reichen über den Finanzsektor hinaus. Die stärksten Verflechtungen mit dem US-Bankensystem bestehen innerhalb der G7, insbesondere mit Japan, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Deutschland. Diese Volkswirtschaften gelten als besonders anfällig.
Trotz Ausnahmen bei US-Zöllen, etwa für chinesische Unterhaltungselektronik, bleibt die Handelspolitik unklar. Für Investoren erhöht dies die Unsicherheit über Preise und das Fundament globaler Märkte.