Schwache EM-Geschäfte: Deutsche Brauereien enttäuscht über Bierabsatz
- Die Fußball-EM brachte den deutschen Brauereien nicht den erhofften Absatzschub.
- Im Juni wurden in Deutschland nur acht Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, weniger als im Vorjahresmonat.
Die Fußball-Europameisterschaft brachte den deutschen Brauereien nicht den erhofften Absatzschub. Laut Veltins lag dies am verregneten Wetter und einer allgemeinen Konsumzurückhaltung. Im Juni wurden in Deutschland nur acht Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, weniger als im Vorjahresmonat.
„Der Fußball-EM-Effekt ist für die Brauereien gefloppt“, erklärte ein Sprecher von Veltins. In einigen Städten wurde zwar mehr Bier in Gaststätten getrunken, doch dies waren nur lokale Effekte.
Ein Vergleich zur Heim-WM 2006 ist ernüchternd: Damals lag der Bierabsatz im Juni bei etwa elf Millionen Hektolitern, drei Millionen mehr als in diesem Jahr. Der Großteil des Bierabsatzes erfolgt über den Handel, wo sich die Verbraucher jedoch zurückhielten.
Veltins stützt seine Einschätzung auf Daten einer Logistikfirma, die Supermärkte mit Bier beliefert, sowie auf weitere Marktdaten und Schätzungen. „Die Menschen haben sich im bisherigen Turnierverlauf nicht im großen Stil zum ‚Rudelgucken‘ getroffen, sondern eher allein zu Hause Fußball geschaut und dabei wenig Bier getrunken“, so Veltins.
Dennoch konnte Veltins im ersten Halbjahr 2024 einen leichten Absatzanstieg verzeichnen. Das Familienunternehmen verkaufte gut vier Prozent mehr Bier als im Vorjahreszeitraum, was einem Gesamtausstoß von rund 1,7 Millionen Hektolitern entspricht. Im Juni musste jedoch auch Veltins ein Absatzminus hinnehmen.
Die Brauerei, die 721 Mitarbeiter beschäftigt, hat ihr Stammwerk in Meschede-Grevenstein im Hochsauerlandkreis. Zu den großen deutschen Konkurrenten gehören Radeberger, Oettinger, Bitburger und Warsteiner.