Proxy Advisors im Fokus: Kritische Hinterfragung ihrer Empfehlungen nach Wise-Umzug
- Proxy Advisors ISS und Glass Lewis übersehen wichtige Details bei Wise-Umzug.
- Verlängerung der dual-class-Struktur von Wise wirft Fragen zur Verlässlichkeit auf.
Die Umsiedlung von Wise an die US-Börse wurde von Aktionären genehmigt, doch das Verhalten der Proxy Advisors ISS und Glass Lewis wirft Fragen auf. Sie übersahen wichtige Details, was die Verwirrung verstärkte.
Im Mittelpunkt steht die Verlängerung der dual-class-Struktur, die Gründer Taavet Hinrikus überproportionalen Einfluss sichert. Diese Verlängerung wurde in der Informationsbroschüre kaum erwähnt.
ISS und Glass Lewis empfahlen die Zustimmung, trotz ihrer bisherigen Ablehnung von Mehrstimmrechtsstrukturen. Erst nach Kritik von Hinrikus' Investmentvehikel Skaala ergänzten sie ihre Berichte, ohne die Empfehlung zu ändern.
Der kleinere Berater PIRC erkannte die Schwächen und sprach sich gegen die Pläne aus. Wise berief sich auf eine Vorabversion des PIRC-Berichts, ohne die spätere Änderung zu kennen.
Der Fall zeigt ein strukturelles Problem: Investoren verlassen sich auf Proxy Advisors, doch deren Verlässlichkeit ist fraglich, wenn zentrale Sachverhalte übersehen werden.
Ein Bericht des Financial Reporting Council zeigt, dass nur wenige Investoren unzufrieden sind, mahnt aber zu einer differenzierten Betrachtung des Einflusses der Proxy Advisors.