Rentenstreit spaltet Koalition: Liberale drängen auf Reformen, SPD erteilt kategorische Absage
- SPD lehnt FDP-Vorschläge zur Rentenreform ab.
- Koalition uneinig über Rentenpolitik und deren Finanzierung.
Die Debatte um die Rentenpolitik in Deutschland stellt die Große Koalition vor eine harte Probe. Führende SPD-Politiker lehnen die Vorschläge der FDP, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, vehement ab.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai schlug in der 'Bild am Sonntag' vor, die Rente mit 63 auf Geringverdiener zu begrenzen. Die SPD sieht darin eine Rentenkürzung für Millionen Beschäftigte.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kritisierte die Forderungen als ermüdendes Ritual. Parteichefin Saskia Esken betonte, dass eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für die SPD nicht infrage komme.
Das Arbeitsministerium unter Hubertus Heil (SPD) und das Finanzministerium unter Christian Lindner (FDP) arbeiten am Rentenpaket II, das eine teilweise Kapitaldeckung und ein festgeschriebenes Rentenniveau von 48 Prozent bis 2029 vorsieht.
Die FDP droht mit einer Ablehnung des Pakets, sollte es zu einer starken Erhöhung der Rentenbeiträge kommen. Die finanzielle Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung steht zunehmend im Fokus.
Die geburtenstarke Babyboomer-Generation und eine geringere Zahl junger Arbeitnehmer erhöhen den Finanzierungsdruck. Steuerzuschüsse könnten stark ansteigen und andere staatliche Aufgaben finanziell einschränken.
Die unterschiedlichen Positionen innerhalb der Koalition zeigen, wie schwierig es ist, eine gemeinsame Linie in der Rentenpolitik zu finden. Der Ausgang dieser Debatte könnte wesentliche Auswirkungen auf die politische Landschaft Deutschlands haben.