Reformsturm im Verteidigungsministerium: Bundeswehr soll effizienter und schlagkräftiger werden
- Verteidigungsminister Pistorius plant tiefgreifende Strukturreform der Bundeswehr.
- Reform soll Effizienz steigern und Doppelstrukturen abbauen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius plant eine tiefgreifende Strukturreform der Bundeswehr, um sie effizienter und schlagkräftiger zu machen. Entscheidungsprozesse sollen beschleunigt und die Streitkräfte besser auf Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet werden.
Zu den zentralen Maßnahmen gehören die Schaffung eines einheitlichen Operativen Führungskommandos und eines neuen Unterstützungskommandos. Das bisher auf Auslandseinsätze fokussierte Einsatzführungskommando und das Territoriale Führungskommando werden zusammengeführt.
Der Cyber- und Informationsraum (CIR) erhält den Status einer eigenständigen Teilstreitkraft. Ziel ist es, die Bundeswehr flexibler und reaktionsfähiger zu machen und Doppelstrukturen abzubauen.
Die Reform soll innerhalb eines halben Jahres umgesetzt werden und dreht teilweise frühere Strukturänderungen um. Die Streitkräftebasis wird aufgelöst und der Sanitätsdienst kein eigenständiger Organisationsbereich mehr sein.
Pistorius betonte, dass durch die Reform schlankere Strukturen geschaffen und Stabsoffiziersstellen reduziert werden. Die geplanten Änderungen stoßen innerhalb der Bundeswehr auch auf Kritik, da sie eine Verringerung der Stellen mit sich bringen.
Die Initiative für die Strukturreform folgt auf den Auftrag des Verteidigungsministers an eine Arbeitsgruppe, bis Ostern Reformvorschläge zu entwickeln. Diese Vorschläge hat Pistorius weitgehend übernommen.
Die Reform steht auch im Kontext einer möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht, über deren verschiedene Modelle derzeit diskutiert wird. Pistorius bekräftigte sein Ziel, die Bundeswehr auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten aufzustocken.
Die Neuausrichtung der Bundeswehr wird von der Notwendigkeit begleitet, den Verteidigungsetat zu erhöhen, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Die geplante Reform markiert einen entscheidenden Schritt, um die Bundeswehr für zukünftige Aufgaben zu rüsten und die Sicherheit Deutschlands zu gewährleisten.