Polen blockiert Auslieferung im Nord-Stream-Anschlagsfall: Politische Spannungen wachsen
- Polen blockiert die Auslieferung eines Verdächtigen im Nord-Stream-Anschlagsfall.
- Politische Spannungen zwischen Deutschland und Polen nehmen zu.
Ein polnisches Gericht hat die Auslieferung des Ukrainers Wolodymyr Z. blockiert. Er gilt als mutmaßlicher Beteiligter an den Nord-Stream-Anschlägen von 2022. Der Berufstaucher wurde in Polen festgenommen, doch Warschau verweigert die Übergabe an Deutschland.
Das Bezirksgericht in Warschau lehnte den Auslieferungsantrag der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ab. Z. wird vorgeworfen, an der Sprengung der Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 beteiligt gewesen zu sein. Die Explosionen beschädigten drei der vier Pipelines schwer.
Polens Premierminister Donald Tusk äußerte sich kritisch zur Auslieferung. Er betonte, dass das Problem Europas nicht die Sprengung, sondern der Bau von Nord Stream 2 sei. Dies zeigt, dass die juristische Frage für Warschau politisch geworden ist.
Beobachter sehen darin einen Affront gegenüber Deutschland. Bereits 2024 sorgte der Fall für diplomatische Spannungen, als der Verdächtige in der Ukraine untertauchte. Deutsche Ermittler warfen Polen vor, die Aufklärung zu behindern.
Auch Italien stoppte die Auslieferung eines weiteren Verdächtigen. Die Ermittlungen zur Nord-Stream-Sabotage stecken fest, während die politische Brisanz des Falls weiter zunimmt.