Pizza-Boom in Deutschland: Handwerkskunst trifft auf kulinarischen Zeitgeist
- Deutschland erlebt einen Pizza-Boom, der Handwerkskunst und Qualität in den Vordergrund stellt.
- In wirtschaftlich unsicheren Zeiten bietet Pizza erschwinglichen Genuss und weckt Gemeinschaftsgefühle.
Von Hamburg bis München erleben Pizzerien einen Aufschwung. Trotz Inflation florieren sie, indem sie Pizza als hochwertiges Kulturgut neu erfinden. Handwerk, Qualität und Leidenschaft stehen im Fokus und treffen den Nerv einer Generation, die Genuss zu fairen Preisen sucht.
In Hamburgs Ottensen begeistert Ferdinando Manna mit seiner Pizzeria „Bolle“. Hier gibt es keine Tiefkühlkost, sondern Pizza aus italienischem Mehl und Vesuv-Tomaten. „Eine gute Pizza ist Handwerk, Zutaten und Liebe“, erklärt Manna, der zur neuen Generation der Pizzaioli gehört.
Diese Pizzaioli führen Deutschland in die „Pizza 2.0“-Ära. Ketten wie „60 seconds to Napoli“ und „Frames Pizza & Co“ expandieren. Pizza wird vom Snack zum Symbol für Handwerkskunst und Geselligkeit – von klassischer Margherita bis zu kreativen Varianten mit Kimchi.
Das Erfolgsgeheimnis liegt im Teig: Bei Manna ruht er 48 Stunden, bei „60 seconds to Napoli“ sogar drei Tage. Zutaten wie San-Marzano-Tomaten und Fior-di-Latte-Mozzarella stammen direkt aus Italien. „Wir bringen Neapel nach Deutschland“, sagt Adrian Kuras, Gründer von „60 seconds to Napoli“.
In unsicheren Zeiten suchen Menschen erschwinglichen Genuss. „Pizza ist Luxus, ohne sich zu verausgaben“, sagt Sabine Loch vom Rheingold Institut. Pizza weckt Gemeinschaftsgefühle und bietet Trost in Krisenzeiten. „Pizza ist Freude und Zusammengehörigkeit“, sagt Giacomo Manucci aus Berlin.