Novo Nordisk unter Beschuss wegen nicht gemeldeter Zahlungen in Höhe von £7,8 Mio.
- Novo Nordisk kritisiert wegen nicht gemeldeter Zahlungen in Höhe von £7,8 Mio.
- US-Politiker fordern Preissenkungen für Gewichtsabnahme-Medikamente.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk steht unter Kritik, nachdem er vom britischen Industrieverband für die mangelhafte Offenlegung von Zahlungen und anderen Vorteilen im Wert von £7,8 Millionen gerügt wurde.
Die Prescription Medicines Code of Practice Authority (PMCPA) erklärte, dass es bei Novo Nordisk systematische Versäumnisse in Bezug auf die Einhaltung der Offenlegung von Wertübertragungen gegeben habe.
Die Offenlegungsfehler betrafen 10-14 Prozent der jährlichen Gesamtübertragungen des Unternehmens in Großbritannien.
Im vergangenen Jahr wurde die Mitgliedschaft von Novo Nordisk für zwei Jahre ausgesetzt, nachdem das Unternehmen gegen die Regeln verstoßen hatte.
Die jüngste Rüge erfolgte nach einer freiwilligen Meldung des Unternehmens an das Ethikgremium der ABPI.
Obwohl es keine finanziellen Strafen gibt, stellt die öffentliche Rüge einen erheblichen Reputationsschaden für das Unternehmen dar.
Der boomende Markt für Gewichtsabnahme-Medikamente hat Novo Nordisk zu einer Marktkapitalisierung von 630 Milliarden Dollar verholfen.
US-Präsident Joe Biden und Senator Bernie Sanders forderten Novo Nordisk und Eli Lilly auf, die Preise für ihre Gewichtsabnahme-Medikamente zu senken.
Die fraglichen Zahlungen gingen an Gesundheitsfachkräfte, Patientenorganisationen und Journalisten.
Das Unternehmen hatte keine angemessene Aufsicht und Prozesse zur korrekten Offenlegung von Wertübertragungen über mindestens drei Jahre.
Weder die PMCPA noch Novo Nordisk gaben die Höhe oder die Empfänger einzelner Zahlungen bekannt.
Das Unternehmen erklärte, es nehme die Berichterstattung über diese Zahlungen äußerst ernst und habe Maßnahmen ergriffen, um robuste Systeme und Prozesse zu gewährleisten.
Der Branchenwächter erklärte, dass auch Novartis und Pfizer relevante Informationen nicht offengelegt hätten, was geringere Verstöße darstelle.
Pfizer-Mitarbeiter hatten den Covid-19-Impfstoff des Unternehmens auf Twitter beworben, bevor dieser klinisch zugelassen war.
Pfizer akzeptierte das Urteil und entschuldigte sich für die versehentlich veröffentlichten Beiträge.
Novartis wurde vorgeworfen, veraltete Verschreibungsinformationen präsentiert zu haben.
Novartis reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.