Nachhaltige Geldanlagen: Anleger fordern klare Kriterien und staatliche Kontrolle
- Anleger fordern klare Kriterien und staatliche Kontrolle für nachhaltige Geldanlagen.
- Die Mehrheit misstraut aktuellen Labels und wünscht sich mehr Transparenz und Informationen.
Eine aktuelle Umfrage der Bafin zeigt, dass Anleger echte Nachhaltigkeit statt Etikettenschwindel wünschen. Zwei Drittel der Deutschen interessieren sich für nachhaltige Geldanlagen, aber die Mehrheit misstraut den aktuellen Labels.
Verbraucher fordern verbindliche Mindestquoten und Ausschlusskriterien. 65 Prozent der Befragten wollen Menschenrechtsverletzungen kategorisch ausgeschlossen sehen. Mehr als die Hälfte fordert dasselbe für Kohle, Waffen und andere umstrittene Branchen.
97 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen über die Nachhaltigkeit ihrer Geldanlagen. 60 Prozent wollen diese Angaben klar und verständlich vor Vertragsabschluss präsentiert bekommen.
Die derzeit übliche, regulatorisch überladene Abfrage wird von nur 29 Prozent als verständlich empfunden. 70 Prozent empfinden es als irreführend, wenn Fonds als nachhaltig beworben werden, aber keine Angaben zu nicht nachhaltigen Anteilen machen.
Verbraucher setzen auf staatliche Aufsicht statt auf Selbstverpflichtung. Die EU-Kommission arbeitet an einer Reform der Offenlegungsverordnung, um Nachhaltigkeitsinformationen einfacher und glaubwürdiger zu machen.
Die Umfrage liefert ein deutliches Mandat: Die Menschen wollen echte Nachhaltigkeit und staatliche Kontrolle, nicht erst, wenn das Geld schon falsch angelegt wurde.