MSC übernimmt 49,9% der HHLA-Anteile: Hamburg behält Mehrheit
- MSC übernimmt 49,9% der HHLA-Anteile, Hamburg behält 50,1%.
- Ziel ist die Stabilisierung der wirtschaftlich angeschlagenen HHLA.
Die weltgrößte Reederei MSC steht kurz vor dem Einstieg in die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die Hamburgische Bürgerschaft hat dem umstrittenen Deal zugestimmt.
72 von 105 Abgeordneten stimmten für die Übernahme von 49,9% der städtischen Anteile an der HHLA durch MSC. Nun muss die EU-Kommission den Deal noch genehmigen.
Die rot-grüne Koalition setzte sich mit ihrer Zweidrittelmehrheit durch. Der Beschluss fiel in der zweiten Lesung, nachdem die Opposition die Entscheidung vor der Sommerpause verhindert hatte.
Die Stadt Hamburg behält 50,1% der Anteile und somit die Mehrheit. Ziel der Transaktion ist es, die wirtschaftlich angeschlagene HHLA zu stabilisieren.
Die HHLA betreibt drei wichtige Containerterminals im Hamburger Hafen, die 77% des Containerumschlags abwickeln. 2022 betrug der Gewinn bei einem Umsatz von 1,45 Milliarden Euro nur 20 Millionen Euro.
Der Containerumschlag sank um 7,5% und der Containertransport um 5,4%. Im ersten Quartal 2024 rutschte die HHLA kurzzeitig in die roten Zahlen.
Der Deal kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da andere große Reedereien wie Maersk und Hapag-Lloyd verstärkt andere deutsche Häfen bevorzugen. Hapag-Lloyd will sein Ladungsaufkommen im Hamburger Hafen um 10% reduzieren.
MSC plant, seine Umschlagmengen in Hamburg bis 2031 auf eine Million Standardcontainer fast zu verdoppeln. Zudem will MSC eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg bauen und die Mitarbeiterzahl um 700 Jobs mehr als verdoppeln.