LVMH: Unerwarteter Umsatzrückgang durch schwache Nachfrage in den USA und China
- LVMH verzeichnet unerwarteten Umsatzrückgang im ersten Quartal, besonders in den USA und China.
- US-Zollpolitik und geopolitische Risiken belasten den Luxuskonzern zusätzlich.
Der französische Luxuskonzern LVMH verzeichnete im ersten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang. Besonders betroffen ist die margenstarke Sparte Mode und Lederwaren, deren Erlöse organisch um 5 % sanken. Analysten hatten nur einen leichten Rückgang erwartet.
Die US-Depotaktien von LVMH fielen in New York zeitweise um bis zu 9,4 %. Der Umsatzrückgang spiegelt eine schwächelnde Konsumstimmung und geopolitische Risiken wider. In den USA, die 24 % des Umsatzes ausmachen, sanken die Erlöse um 3 %.
In China und anderen asiatischen Märkten fiel der Rückgang mit 11 % noch deutlicher aus. Lediglich in Europa konnte LVMH zulegen. Besonders betroffen ist die Sparte Wein und Spirituosen, deren Umsatz um 9 % einbrach, auch wegen chinesischer Gegenzölle auf Cognac.
Die aktuelle US-Zollpolitik verstärkt die Unsicherheit. Präsident Donald Trump führte 10 % Zölle auf EU-Importe ein. Eine geplante Erhöhung auf 20 % wurde um 90 Tage verschoben. LVMH prüft Preiserhöhungen in den USA und hat Spielraum bei Marketingausgaben.
Eine Ausweitung der Produktion in den USA ist möglich, aber nicht geplant. Strategisch fährt der Konzern auf Sicht, was bei hohen Margenansprüchen schwierig ist. Mit einem Kursrückgang von rund 30 % seit Januar zählt LVMH zu den größten Verlierern im europäischen Luxussegment.