Lufthansa-Aktie im Sinkflug: Streikdrohung der Piloten belastet Kurs
- Lufthansa-Piloten stimmen für Streik, was zu Flugausfällen führen könnte.
- Die Aktie fiel um über sieben Prozent aufgrund von Streikdrohungen und Tarifkonflikten.
Die Lufthansa-Passagiere müssen sich auf Flugausfälle einstellen. Eine große Mehrheit der Piloten hat für einen Streik gestimmt. Streiks könnten mitten in der Reisezeit stattfinden, was die Aktie um mehr als sieben Prozent einbrechen ließ.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) berichtet, dass 88 Prozent der Lufthansa-Piloten und 96 Prozent der Cargo-Piloten für einen Streik votierten. Ein Streiktermin steht noch nicht fest, aber die Tarifkommission wird bald über das weitere Vorgehen entscheiden.
Im Zentrum des Konflikts steht die betriebliche Altersvorsorge für rund 4.800 Piloten. Die VC fordert höhere Arbeitgeberbeiträge, während Lufthansa-Chef Jens Ritter dies aufgrund der wirtschaftlichen Lage ablehnt. Lufthansa-Piloten können dennoch mit Betriebsrenten von über 8.000 Euro monatlich rechnen.
Ein geplanter Konzernumbau verschärft die Spannungen. Lufthansa plant, bis 2030 die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenjets von Billigtochterfirmen betreiben zu lassen. Dies stößt auf Widerstand der VC und der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, die ihre Tarifgespräche ebenfalls für gescheitert erklärt hat.
Die Aussicht auf Streiks und ungelöste Tarifkonflikte führte zu Panik an der Börse. Die Lufthansa-Aktie fiel am Dienstag um über sieben Prozent auf 7,21 Euro und war damit Schlusslicht im MDAX. Analysten warnen vor einer ein- bis zweijährigen Übergangsphase mit schwachen Barmittelzuflüssen.