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Konflikt bei Lufthansa Cargo: Piloten melden Sicherheitsbedenken an Behörden

  • Piloten von Lufthansa Cargo melden Sicherheitsbedenken an das Luftfahrt-Bundesamt.
  • Management weist Vorwürfe zurück, betont hohe Sicherheitsstandards und Gesprächsbereitschaft.

Bei Lufthansa Cargo eskaliert ein interner Konflikt: Piloten haben das Unternehmen beim Luftfahrt-Bundesamt wegen angeblicher Verstöße gegen Sicherheitsstandards angezeigt. Das Management weist die Vorwürfe zurück und betont die Priorität der Flugsicherheit.

Im September meldete die Personalvertretung der Piloten mutmaßliche Compliance-Verstöße an das Luftfahrt-Bundesamt. Zuvor informierten sie das Management, das jedoch nur pauschal reagierte. Der Rückzug des Sicherheitsmanagers und ein offener Brandbrief von über 300 Cockpitmitarbeitern verstärkten die Unruhe.

Lufthansa-Cargo-Vorstand Frank Bauer betont, dass Flugsicherheit über wirtschaftlichen Zielen steht. Das Unternehmen verweist auf eine IATA-Prüfung ohne festgestellte Verstöße. Piloten kritisieren, dass die IATA nur Mindeststandards prüft, nicht die strengeren internen Vorgaben.

Im Zentrum des Konflikts stehen operative Fragen. Piloten kritisieren das Seto-Verfahren, bei dem Flugzeuge mit einem Triebwerk zur Startbahn rollen, um Treibstoff zu sparen. Sie sehen darin zusätzliche Fehlerquellen und verweisen auf Bedenken von Boeing.

Auch die Besatzungsstärke auf langen Flügen ist umstritten. Ein externes Gutachten empfiehlt eine vierköpfige Crew, während die Airline den Einsatz mit drei Piloten für vertretbar hält. Der Umbau des CISM-Programms sorgt ebenfalls für Unmut.

Die Piloten befürchten den Verlust unabhängiger Betreuung, da Lufthansa das System in ein eigenes Gesundheitszentrum integrieren will. Beide Seiten betonen Gesprächsbereitschaft, doch der Streit um die Sicherheitskultur dürfte noch länger nachwirken.

Quelle: Eulerpool Research Systems