Deutschland bleibt 2024 wichtigster EU-Geldgeber trotz sinkender Zahlungen
- Deutschland bleibt 2024 der größte Nettozahler der EU mit 13,1 Milliarden Euro.
- Die Nettozahlungen sinken aufgrund der schwächelnden Konjunktur, nicht durch Entlastungspolitik.
Deutschland bleibt auch 2024 der größte Nettozahler der EU. Trotz Wirtschaftskrise überwies die Bundesrepublik 13,1 Milliarden Euro mehr nach Brüssel als sie zurückerhielt, fast dreimal so viel wie Frankreich.
Die Nettozahlungen Deutschlands sind seit zwei Jahren rückläufig. 2022 betrugen sie 19,7 Milliarden Euro, 2023 noch 17,4 Milliarden Euro. Grund ist die schwächelnde Konjunktur, die zu geringeren Zahlungen in den EU-Haushalt führt.
Auch Frankreich und Italien verzeichnen kleinere Beiträge. Laut IW-Ökonomin Samina Sultan zeigt der EU-Haushalt weiterhin die wirtschaftlichen Machtverhältnisse in Europa.
Auf der Empfängerseite stehen Länder mit großem Förderbedarf. Griechenland erhält netto 3,5 Milliarden Euro, Polen 2,9 Milliarden Euro und Rumänien 2,7 Milliarden Euro. Polen lag 2023 noch auf Platz 1 mit über 8 Milliarden Euro.
Deutschland trägt mit 157 Euro pro Einwohner die höchste Pro-Kopf-Last in der EU, gefolgt von Irland und Schweden. Die höchsten Nettozuflüsse pro Kopf gehen an Luxemburg mit 560 Euro, begünstigt durch Sondereffekte wie das EU-Weltraumprogramm.
Auch 2025 dürfte der deutsche Nettobeitrag weiter sinken. Die EU-Kommission erwartet für Deutschland nur Stagnation, das zweitschlechteste Ergebnis im EU-Vergleich. Trotzdem bleibt Deutschland der wichtigste Finanzierer der Gemeinschaft.