KI-Boom: Chancen und Risiken im Vergleich zur Dotcom-Blase
- Der KI-Boom erinnert an die Dotcom-Blase, mit hohen Bewertungen und möglichen Risiken.
- Goldman Sachs empfiehlt, in Unternehmen zu investieren, die KI zur Wertschöpfung nutzen.
Der aktuelle KI-Boom erinnert an die Dotcom-Blase der 90er Jahre. KI-Aktien erreichen Rekordhöhen, während Experten vor einem möglichen Crash warnen. Carsten Roemheld von Fidelity vergleicht die Situation mit einem Goldrausch, der irgendwann enden könnte.
Einige Experten, wie Luca Paolini von Pictet, sehen die Lage entspannter. Er stuft IT-Aktien auf Übergewichtung hoch, da die Gewinne der Tech-Giganten solide sind. Die zehn größten Aktien im S&P 500 machen 40 Prozent des Index aus, mehr als je zuvor.
Im Jahr 2000 lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis der zehn größten Aktien bei 43, heute bei 31. Tiffany Wade von Columbia Threadneedle betont, dass die hohen Bewertungen diesmal durch echte Gewinne unterlegt sind.
Die größte Schwachstelle liegt in der gegenseitigen Abhängigkeit der Tech-Konzerne. Nvidia investiert in OpenAI, OpenAI in Oracle, Oracle in Nvidia. 2023 flossen 154 Milliarden US-Dollar in KI-Investitionen, 2025 sollen es 368 Milliarden sein.
Carsten Roemheld warnt vor einer Blase ähnlich dem japanischen Keiretsu-System der 80er Jahre. Die Analysten von Goldman Sachs prognostizieren einen Einbruch der Bewertungen um 15 bis 20 Prozent, wenn Investitionen auf das Niveau von 2023 zurückfallen.
Goldman Sachs rät, sich von Firmen zu trennen, die nur Infrastruktur liefern, und in Unternehmen zu investieren, die KI zur Wertschöpfung nutzen. Diese könnten ihre Profitabilität um bis zu 357 Prozent steigern.
Anleger sollten ihre Portfolios breiter aufstellen. ETFs auf den MSCI World sind stark von großen US-Werten abhängig. Alternative Strategien sollten in Betracht gezogen werden, um auf den KI-Hype vorbereitet zu sein.
Die kluge Strategie lautet: weg von der Infrastruktur, hin zur Anwendung. Wenn der Staub sich legt, bleiben die Firmen übrig, die mit KI Geld verdienen.