Japans Konzerne unter Druck: Vorstandsumbauten und strategische Verkäufe als Antwort auf Aktionärsforderungen
- Japans Konzerne reagieren auf Aktionärsdruck mit Vorstandsumbauten und strategischen Verkäufen.
- Corporate-Governance-Reformen fördern Investorenforderungen nach mehr als nur Kapitalrückflüssen.
Japans Großkonzerne reagieren auf den wachsenden Druck von Aktionären mit Vorstandsumbauten und dem Verkauf von Randgeschäften. Die Zeiten, in denen einfache Aktienrückkäufe ausreichten, sind vorbei.
Toyota, Japans wertvollstes Unternehmen, verkleinert seinen Vorstand von 16 auf 10 Mitglieder und erhöht die Zahl der unabhängigen Direktoren auf 50 Prozent. Ein neues Aufsichtsgremium soll Managemententscheidungen strenger kontrollieren.
Seven & i Holdings, Eigentümer von 7-Eleven, hat seinen CEO durch Stephen Dacus ersetzt und plant eine Börsennotierung seines Nordamerika-Geschäfts. Anteile an nicht zum Kerngeschäft gehörenden Filialen wurden für 13 Milliarden US-Dollar an Bain Capital verkauft.
Panasonic plant Umstrukturierungen, will Kosten senken und prüft den Verkauf mehrerer Geschäftsbereiche, darunter die defizitäre TV-Sparte. Auch Rohm und Kyocera planen ähnliche Schritte.
Der Wandel erfolgt vor dem Hintergrund einer umfassenden Reform der Corporate Governance in Japan. Heute verfügen über 98 Prozent der größten börsennotierten Unternehmen über einen Vorstand mit mindestens einem Drittel unabhängiger Direktoren.
Investoren fordern zunehmend Reformen, die über Kapitalrückflüsse hinausgehen. Große Aktienrückkäufe werden oft als Zeichen fehlender Wachstumsstrategien gesehen.
Toyota handelt präventiv, um Investoren vor der Hauptversammlung im Juni zu besänftigen. Im letzten Jahr wurde von der Wiederwahl des Verwaltungsratsvorsitzenden abgeraten.
Aktivistische Aktionäre fordern Governance-Verbesserungen bei Unternehmen wie Kao und Sapporo. Fonds wie Oasis Management und 3D Investments mobilisieren andere Investoren für ihre Kampagnen.