Italienische Behörden zerschlagen europaweiten Pirateriering mit 22 Millionen Nutzern
- Italienische Behörden zerschlagen europaweiten Pirateriering mit 22 Millionen Nutzern.
- Netzwerk verursachte Milliardenverluste für Streaming-Anbieter und wurde in mehreren Ländern zerschlagen.
Italienische Behörden haben einen europaweit operierenden Pirateriering aufgelöst, der 22 Millionen Nutzern illegalen Zugang zu Streaming-Inhalten verschaffte. Die Ermittlungen dauerten zwei Jahre und führten zur Zerschlagung eines Netzwerks, das Milliardenverluste für Streaming-Anbieter verursachte.
Die kriminelle Organisation stahl Inhalte von Diensten wie DAZN, Netflix und Disney+ und verkaufte sie für etwa 10 Euro im Monat. Laut Eurojust generierte das Netzwerk jährliche Einnahmen von rund 3 Milliarden Euro und verursachte Schäden von über 10 Milliarden Euro.
Fast 300 Beamte durchsuchten 89 Standorte in Italien. Zeitgleich fanden Razzien in Großbritannien, den Niederlanden und weiteren Ländern statt. Die Hauptverdächtigen wurden in den Niederlanden festgenommen, elf weitere in Kroatien.
Das Netzwerk nutzte eine komplexe IT-Infrastruktur, um Inhalte von Satellitenübertragungen abzugreifen und europaweit zu verbreiten. Neun Server wurden abgeschaltet, weitere Geräte in Großbritannien und den Niederlanden sichergestellt.
Luigi De Siervo, CEO der Serie A, bezeichnete die Zerschlagung als entscheidenden Schritt gegen illegale Verbreitung. Er betonte, dass Piraterie ein direkter Angriff auf ehrliche Investitionen und die Qualität von Inhalten sei.
Die italienische Regierung hat Initiativen wie den „Piracy Shield“ gestartet, um illegales Streaming zu unterbinden. Diese Maßnahmen stießen auf Kritik, da auch legale Plattformen irrtümlich blockiert wurden.
Das Netzwerk bewarb sein Angebot über Plattformen wie Telegram und bot über 2.500 Kanäle an. Die Behörden betonten, dass dies die größte Operation gegen audiovisuelle Piraterie in Italien und international sei.