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Institutionelle Anleger setzen auf aggressive Zinssenkungen der EZB im September

  • Institutionelle Anleger erwarten aggressive Zinssenkungen der EZB im September.
  • Makroökonomische Faktoren und Handelsvolumina beeinflussen die Marktstimmung.

Der Juni ist für die Märkte abgeschlossen. Der Fokus liegt nun auf möglichen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im September. Ein erster Zinsschritt um 25 Basispunkte im Juli gilt als sicher, während Handelsvolumina für weitere Lockerungen im Herbst stark ansteigen.

Vergangene Woche stieg das Open Interest bei Call-Optionen auf fallende Zinsen im September auf über 1,5 Millionen Kontrakte. Einige Trades preisen eine Reduzierung des Einlagensatzes auf 1,5 % ein, was über den aktuellen Erwartungen der Zins-Futures liegt.

Ein risikoreicher Deal: Ein Investor setzte auf eine Condor-Strategie mit 400.000 Euro Einsatz. Sollte die EZB den Leitzins bis September auf 1,75 % senken, winkt ein Ertrag von über vier Millionen Euro. Bleibt der Zinssatz bei 2,25 %, droht ein gleich hoher Verlust.

Makroökonomische Vorzeichen treiben diese Positionierungen an. Einkaufsmanagerindizes deuten auf eine nachlassende Dynamik im Euroraum hin. Der starke Euro dämpft die Inflation, während US-Zölle auf europäische Industriegüter Ängste vor einer globalen Abschwächung relativieren.

Geldmarktdaten zeigen, dass 67 Basispunkte an weiteren Zinssenkungen für 2024 eingepreist sind. Zwei Schritte gelten als sicher, ein dritter ist mit 68 % Wahrscheinlichkeit möglich. Händler rechneten vor einem Monat mit einem Zielzins von 2 %, nun wird 1,5 % wahrscheinlicher.

Einige Wetten sind an den Drei-Monats-Euribor gekoppelt und zwingen Händler, auf mindestens einen Zinsschritt zu setzen, um Verluste zu vermeiden. Obwohl das Volumen dieser Positionen unter dem der Juni-Kontrakte liegt, zeigt die Marktstimmung eine klare Tendenz.

Quelle: Eulerpool Research Systems