Infineon: Hoffnung durch KI-Boom trotz Herausforderungen im Kerngeschäft
- Infineon erwartet Umsatzplus durch KI-Boom trotz Herausforderungen im Kerngeschäft.
- Analysten optimistisch, Börse zurückhaltend wegen Schwäche im Autogeschäft.
Nach zwei Jahren der Stagnation sieht Infineon Licht am Horizont. Dank der steigenden Nachfrage nach Halbleitern für Künstliche Intelligenz erwartet der Münchener Dax-Konzern im laufenden Geschäftsjahr ein leichtes Umsatzplus.
Im Fokus steht das Geschäft mit Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren, ein Markt mit enormem Wachstumspotenzial. Infineon prognostiziert hier einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro, eine halbe Milliarde mehr als zuvor erwartet.
Der Umsatz mit KI-Rechenzentren belief sich zuletzt auf 600 Millionen Euro und steigt weiter. Der KI-Boom ist der wichtigste Wachstumstreiber für Infineon, das seine Position in diesem Segment durch Investitionen in energieeffiziente Serverstrukturen ausbauen will.
In den traditionellen Geschäftsbereichen läuft es weniger gut. Der Umsatz sank auf 14,6 Milliarden Euro, der Gewinn um ein Fünftel auf etwa eine Milliarde Euro. Die operative Marge schrumpfte von 20,8 auf 17,5 Prozent.
Analysten bleiben optimistisch und sehen langfristig Chancen, insbesondere durch starke Aufträge in China. Wachstumsfelder sind Elektromobilität, softwaredefinierte Fahrzeuge, erneuerbare Energien und KI-Infrastruktur.
Die Börse zeigt sich jedoch zurückhaltend. Seit Jahresbeginn stieg die Infineon-Aktie um rund zehn Prozent, weniger als der Dax oder der US-Halbleiterindex. Hauptgrund ist die Schwäche im Autogeschäft, das die Hälfte des Konzernumsatzes ausmacht.
Trotzdem deutet sich an, dass Infineon mit der KI den Nerv der Zeit getroffen hat und möglicherweise den Weg aus der eigenen Talsohle gefunden hat.