Heizungsgesetz-Krise trifft Wärmepumpenhersteller: Stiebel Eltron beantragt Kurzarbeit, Vaillant baut Stellen ab und investiert
- Vaillant plant Stellenabbau und Investitionen in neue Fabrik.
- Nachfrage nach Wärmepumpen aufgrund des Heizungsgesetzes eingebrochen.
Die Unsicherheit rund um das Heizungsgesetz belastet Wärmepumpenhersteller. Vaillant plant, weltweit 700 Stellen abzubauen, davon 300 in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden. Das Unternehmen will sich an die neue Nachfragesituation und künftige Marktanforderungen anpassen.
Die Nachfrage nach Wärmepumpen brach ein, da viele zum Jahresende fossile Heizungen bestellten. Der europäische Markt für Heiztechnik lag 2023 rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung setzte sich 2024 fort.
Der Stellenabbau betrifft vor allem den Standort Remscheid und soll zeitnah erfolgen. Frei werdende Stellen werden nicht nachbesetzt. Es sind vorgezogene Ruhestandsregelungen und ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt geplant. Gespräche mit Arbeitnehmervertretern laufen bereits.
Trotz der Herausforderungen steigerte Vaillant 2023 seinen Umsatz um drei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Über den Gewinn machte das Unternehmen keine Angaben, betonte jedoch seine Profitabilität. Der Wärmepumpenabsatz in Deutschland stieg stärker als in Europa.
Mittel- und langfristig erwartet Vaillant eine steigende Nachfrage nach Wärmepumpen. Die Förderbedingungen in vielen europäischen Ländern sind attraktiv. Seit 2016 konzentriert sich Vaillant auf das Wärmepumpengeschäft und plant, im Herbst eine neue Fabrik für Elektronikbauteile in Remscheid zu eröffnen.
Vaillant baute zuletzt eine Megafabrik für Wärmepumpen in der Slowakei. In der Branche herrscht teils Angst vor der Verlagerung wichtiger Produktion ins Ausland. Vaillant hat Standorte in rund 20 Ländern und beschäftigte zum Jahreswechsel weltweit 17.500 Mitarbeiter, davon 5000 in Deutschland.