HDE Beschwert sich über Temu: Preisdiktat und Sicherheitsmängel im Fokus
- HDE reicht Beschwerde gegen Temu wegen Preisdiktat und Sicherheitsmängeln ein.
- Bundeskartellamt prüft Vereinbarkeit von Temus Geschäftsmodell mit deutschem Recht.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die E-Commerce-Plattform Temu eingereicht. Der Vorwurf: Temu schränkt die Preisautonomie seiner Handelspartner ein und verzerrt den Wettbewerb.
Händler dürfen ihre Produkte auf Temu nur listen, wenn sie dort mindestens 15 Prozent günstiger angeboten werden als auf anderen Plattformen. Temu behält sich zudem vor, finale Preise einseitig festzusetzen.
Der Verband geht damit erstmals juristisch gegen ein Geschäftsmodell vor, das in der Branche für Unmut sorgt. Temu hat sich durch aggressive Preisstrategien einen erheblichen Marktanteil in Deutschland erarbeitet.
In Testkäufen wurden Produkte entdeckt, die gegen Sicherheitsstandards verstoßen. Die EU-Kommission beobachtet Temu wegen irreführender Werbung und Verbrauchertäuschung.
Temu kündigte eine Partnerschaft mit dem deutschen Softwareanbieter PlentyONE an, um die Infrastruktur für Händler zu verbessern und international zu expandieren. Der Zeitpunkt der Ankündigung wirkt wie ein Versuch, die öffentliche Wahrnehmung zu korrigieren.
Der HDE sieht den wachsenden Einfluss solcher Plattformen als Gefahr für faire Wettbewerbsbedingungen und den Verbraucherschutz. Das Bundeskartellamt wird entscheiden, ob Temus Geschäftsmodell mit deutschem Wettbewerbsrecht vereinbar ist.