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Finanzierungsengpass bei Stadtwerken gefährdet Energiewende in Deutschland

  • Stadtwerke in Deutschland benötigen 535 Milliarden Euro für die Energiewende, aber es gibt eine Finanzierungslücke von 346 Milliarden Euro.
  • PwC empfiehlt, den Zugang zu Fremdkapital zu erleichtern und neue Finanzierungswege zu öffnen, um die Energiewende voranzutreiben.

Deutschlands Stadtwerke stehen vor einer historischen Finanzierungsherausforderung. Ohne frisches Kapital ist die lokale Umsetzung der Energiewende kaum möglich. Bis 2045 sind Investitionen von 535 Milliarden Euro nötig, doch es klafft eine Finanzierungslücke von 346 Milliarden Euro, so eine PwC-Analyse.

Stadtwerke können nur ein Viertel der benötigten Summe selbst aufbringen. Weitere zehn Prozent kommen aus Förderprogrammen. Für den Rest gibt es bisher keine Lösung. Anders als große Energieversorger haben Stadtwerke kaum Zugang zum Kapitalmarkt.

Der größte Investitionsanteil entfällt auf die Umstellung der Wärmeversorgung. Fernwärmenetze müssen ausgebaut und neue Energiequellen erschlossen werden. Viele Heizkraftwerke nutzen noch Erdgas, während Kapazitäten für Biomasse oder Großwärmepumpen gering sind.

Mehrere Stadtwerke melden bereits steigende Investitionsvolumina. Enercity in Hannover plant Milliardeninvestitionen, RheinEnergie in Köln verdreifacht seine Investitionen, und Mainova in Frankfurt erhöht sein Budget deutlich.

PwC empfiehlt, den Zugang zu Fremdkapital zu erleichtern und neue Finanzierungswege zu öffnen. Der Staat könnte Risiken von Kreditausfällen teilweise übernehmen. Stadtwerke benötigen mehr Eigenkapital, etwa durch Kredite der Kommunen oder stille Beteiligungen externer Investoren.

Kommunen und Verbände warnen davor, die öffentliche Versorgung von Investoren abhängig zu machen. Ohne neues Kapital verzögert sich die Energiewende. Energieversorger fordern stabile Rahmenbedingungen und bessere Renditen, um privates Kapital attraktiver zu machen.

Wenn die Politik externe Investoren zulässt, entsteht ein neuer Markt für Beteiligungen an Wärmenetzen, Netzausbau oder Speicherprojekten. Unternehmen aus Netztechnik, Wärmepumpen und Infrastruktur könnten profitieren. Investoren sollten den Sektor aufmerksam beobachten, da die Energiewende zunehmend ein Investitionsthema wird.

Quelle: Eulerpool Research Systems