Feralpi: Grüner Stahl als Zukunft der Schwerindustrie
- Feralpi zeigt in Riesa, dass grüner Stahl wirtschaftlich und ökologisch funktionieren kann.
- Politische Unterstützung und faire Bezahlung sind entscheidend für den Erfolg grüner Stahlproduktion.
Der italienische Stahlhersteller Feralpi zeigt in Riesa, dass grüner Stahl machbar ist. Mit einem elektrischen Walzwerk will das Unternehmen beweisen, dass umweltfreundlicher Stahl wirtschaftlich erfolgreich sein kann, wenn die Politik mitzieht.
Das neue Werk produziert CO₂-armen Elektrostahl, der 40 % sauberer ist als vor drei Jahren. Ein Testlauf scheiterte, doch der Durchbruch ist gelungen. Feralpi recycelt Stahlschrott elektrisch, was Energie und CO₂ spart, besonders bei Strom aus erneuerbaren Quellen.
Die Investition von 220 Millionen Euro schafft 100 neue Arbeitsplätze und 25 Ausbildungsplätze. Grüner Stahl bleibt teurer, und viele Bauunternehmen zögern, den Aufpreis zu zahlen. Das Verständnis wächst, aber die Zahlungsbereitschaft fehlt oft noch.
Der Markt bewegt sich: Ausschreibungen fordern CO₂-Grenzwerte, Banken vergeben grüne Kredite, und die EU plant Quoten für klimafreundliche Produkte. Energiekosten sind ein kritischer Punkt. Feralpi kauft Strom flexibel, um von günstigen Preisen zu profitieren.
Die Strompreiskompensation hält den Betrieb wirtschaftlich. Ob diese Förderung über 2026 hinaus gilt, ist ungewiss. Elektrostahlwerke sind Schlüssel zur Dekarbonisierung. Schon 30 % des deutschen Stahls stammen aus Recyclinganlagen, bis 2040 könnten es 45 % sein.
Ohne politische Unterstützung und faire Bezahlung für grüne Produktion wird auch der ambitionierteste Stahl irgendwann kalt.