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Europäische Bankaktien auf 15-Jahres-Hoch: Zinsanstieg und Profitabilität als Treiber

  • Europäische Bankaktien erreichen 15-Jahres-Hochs dank Zinsanstieg und Profitabilität.
  • Analysten sehen strukturelle Neubewertung, doch Konsolidierung bleibt aus.

Europas Großbanken erleben ein Comeback: Aktien von HSBC, Barclays, Santander und UniCredit erreichen Höchststände seit der Finanzkrise. Der Stoxx-600-Bankenindex stieg seit Jahresbeginn um 34 Prozent und übertrifft die US-Konkurrenz.

Der Anstieg langfristiger Zinsen ist ein wesentlicher Treiber. In Deutschland liegt die Rendite 30-jähriger Anleihen 1,3 Prozentpunkte über der zweijährigen Laufzeit. In Großbritannien beträgt die Differenz 1,5 Prozentpunkte. Diese Steepening der Zinskurve erhöht die Nettozinserträge der Banken.

Analysten sprechen von einer strukturellen Neubewertung. Europas Banken sind von der Paria-Gruppe zu Marktdarlings geworden. Ein Mix aus höheren Zinsen, robustem Wirtschaftsumfeld und verbesserter Effizienz treibt die Ertragslage nach oben.

HSBC markierte trotz verfehlter Analystenschätzungen im zweiten Quartal ein 23-Jahres-Hoch. Auch Barclays und Santander erreichen Niveaus von 2008. UniCredit notiert so hoch wie seit 2011 nicht mehr.

Fundamentale Bewertungskennzahlen deuten auf weiteren Spielraum. Viele europäische Institute haben das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1 erreicht, während JPMorgan Chase und Goldman Sachs bei 2,4 beziehungsweise 2,0 liegen.

Nach mageren Jahren kehrt Profitabilität zurück. Die Eigenkapitalrendite liegt bei vielen europäischen Instituten stabil über 10 Prozent.

Doch nicht alle Analysten sind optimistisch. Die Konsolidierung der Branche bleibt aus, politische Widerstände bremsen Fusionen wie BBVA-Sabadell oder UniCredit-BPM. „Die Banken sind das sauberste Hemd im Korb“, sagt Francesco Sandrini von Amundi.

Quelle: Eulerpool Research Systems