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EU plant eigenes Satellitennetz zur Stärkung der militärischen Unabhängigkeit

  • Die EU plant ein eigenes Satellitennetz zur militärischen Aufklärung, um die Abhängigkeit von US-Informationen zu reduzieren.
  • Ein umfassender Verteidigungsplan sieht Investitionen von bis zu 650 Milliarden Euro vor, um die sicherheitspolitische Eigenständigkeit zu stärken.

Die Europäische Kommission erwägt den Aufbau eines eigenständigen Satellitennetzwerks zur militärischen Aufklärung. Ziel ist es, die Abhängigkeit von US-Informationen zu reduzieren und die sicherheitspolitische Eigenständigkeit der EU zu stärken.

EU-Kommissar Andrius Kubilius betonte die Notwendigkeit, die geospatiale Aufklärung zu verbessern. Das neue System soll schneller und präziser als das bestehende Copernicus-Programm sein.

Angesichts hoher Kosten und langer Vorlaufzeiten prüft die Kommission, kommerzielle Satellitenanbieter als Zwischenlösung zu nutzen. Diese könnten Truppenbewegungen mit Aktualisierungen alle 30 Minuten verfolgen.

Parallel dazu arbeitet die EU an IRIS², einem Multi-Orbit-Breitbandnetzwerk, das mit dem Govsatcom-Programm verbunden werden soll.

Die EU plant, Mitgliedstaaten Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um militärische Investitionen zu fördern. Insgesamt könnten bis zu 650 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Der Verteidigungsplan sieht vor, dass die EU zentral Waffen beschafft, um durch gebündelte Nachfrage bessere Preise zu erzielen. Europäische Produkte sollen bevorzugt werden.

Eine Entscheidung über die Einbindung der Türkei steht noch aus. Ein Treffen zwischen Polens Premierminister und dem türkischen Präsidenten deutet auf Annäherungen hin.

EU-Staaten könnten mit den neuen Geldern auch ukrainische Waffen kaufen, die kostengünstiger sind und die ukrainische Wirtschaft stützen.

Der Plan hebt weitere strategische Schwachstellen hervor, darunter Lufttransportkapazitäten und Frühwarnsysteme. Eine gemeinsame europäische Luftverteidigung könnte bis zu 500 Milliarden Euro kosten.

Kubilius warnt vor der unzureichenden Verteidigung und stellt die Frage nach einer koordinierten europäischen Lösung.

Quelle: Eulerpool Research Systems