Eskalation im Golf: Charterpreise für Öltanker explodieren
- Charterpreise für Öltanker im Golf verdoppeln sich aufgrund von Spannungen.
- Reeder verlangen höhere Risikoaufschläge, Markt bleibt angespannt.
Die Charterpreise für Öltanker auf der Route vom Golf nach China haben sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Grund ist die wachsende Unsicherheit im Persischen Golf nach einem Angriff Israels auf iranisches Territorium.
Ein Very Large Crude Carrier (VLCC) kostet nun 47.609 USD täglich, ein Anstieg von 138 Prozent. Zum Vergleich: Der Baltic Dirty Tanker Index stieg im gleichen Zeitraum nur um 12 Prozent.
Auch die Preise für Long Range 2-Tanker, die raffinierte Ölprodukte transportieren, sind stark gestiegen. Sie kletterten von 21.097 USD auf 51.879 USD innerhalb einer Woche.
Reeder zögern, durch die Straße von Hormus zu fahren, da sie höhere Risikoaufschläge verlangen oder eine Eskalation befürchten. Viele Marktteilnehmer spekulieren auf weiter steigende Raten.
Der Markt ist ohnehin angespannt. Käufer greifen vermehrt auf reguläre Tanker zurück, da Irans „dark fleet“ weniger genutzt wird. Dies erhöht die Nachfrage nach konventioneller Tonnage.
Frontline-CEO Lars Barstad erwartet, dass Importeure ihre Beschaffung umstellen – weg vom Iran, hin zu anderen Golfstaaten.
Clarksons-Research-Direktor Stephen Gordon betont, dass iranische Ölexporte bisher nicht beeinträchtigt sind. Die Ölflüsse laufen weiter, auch wenn Reeder höhere Risikoaufschläge fordern.
Die angespannte Lage zeigte sich am Dienstag: Die „Front Eagle“ kollidierte mit einem nicht registrierten Tanker der „dark fleet“. Es gab keine Verletzten.