Energiewende im Gebäudesektor: Eine Herausforderung für den Geldbeutel
- Die 65-Prozent-Regel der Bundesregierung erfordert hohe Investitionen in erneuerbare Energien.
- Soziale Ungleichheit wächst, da wohlhabende Eigentümer profitieren, während Normalverdiener und Mieter benachteiligt sind.
Die Bundesregierung hält an der 65-Prozent-Regel fest, die ab 2026 in Großstädten und ab 2028 flächendeckend gilt. Diese Regelung erfordert, dass beim Heizungstausch mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden.
Für viele Haushalte bedeutet dies hohe Investitionen, die für einige finanziell nicht machbar sind. Während wohlhabende Eigentümer bereits in grüne Technologien investiert haben, geraten Normalverdiener und Mieter ins Hintertreffen.
Laut KfW nutzen 50 Prozent der Top-Verdiener grüne Technologien, bei den unteren Einkommensgruppen sind es nur 16 Prozent. Die soziale Kluft wächst, und der Frust nimmt zu.
Die Bereitschaft, in neue Technologien zu investieren, ist auf 60 Prozent gesunken, der niedrigste Wert seit 2018. Viele Geringverdiener stehen unter Kostendruck oder haben als Mieter keinen Einfluss auf Heizsysteme.
Eigentümer mit Solardächern profitieren doppelt: Sie sparen Energiekosten und erhalten Einspeisevergütungen. Mieter hingegen haben keinen Nutzen davon, was die soziale Ungleichheit verstärkt.
Die Politik zeigt wenig Änderungswillen, obwohl der gesellschaftliche Rückhalt bröckelt. Ökonomen warnen, dass Klimapolitik ohne soziale Flankierung an Akzeptanz verlieren könnte.
Förderprogramme und flexible Zielvorgaben könnten helfen, die Wärmewende breiter abzusichern. Doch bislang fehlen politische Antworten, um die Energiewende sozial ausgewogen zu gestalten.
Fazit: Die Energiewende im Gebäudesektor ist technisch machbar, aber sozial unausgewogen. Solange Klimaschutz eine Frage des Geldbeutels bleibt, droht er zum Privileg für wenige zu werden.