Einigung zwischen Aslef und LNER: Streiks auf britischen Fernverkehrsstrecken abgewendet
- Streiks auf britischen Fernverkehrsstrecken nach Einigung zwischen Aslef und LNER abgesagt.
- Verhandlungen führten zu besseren Arbeitsbedingungen und einem verbesserten Service für Reisende.
Die geplanten Streiks auf einer der verkehrsreichsten Fernverkehrsstrecken Großbritanniens wurden nach einer Einigung zwischen der Lokführergewerkschaft Aslef und dem Bahnbetreiber LNER abgesagt.
Die ursprünglich ab dem 31. August geplanten Arbeitsniederlegungen hätten an jedem Wochenende bis zum 10. November stattfinden sollen. Im Zentrum des Streits standen Überstundenregelungen, die von der Gewerkschaft als Bruch bestehender Vereinbarungen angesehen wurden.
LNER betreibt Verbindungen von London nach Leeds, Newcastle, Edinburgh, Aberdeen und weiteren Städten im Osten des Landes. Die geplanten Streiks hätten den Bahnverkehr auf diesen wichtigen Strecken stark beeinträchtigt.
Die Einigung wurde nach intensiven Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Management erzielt. Aslef erklärte, dass die Streikmaßnahmen ausgesetzt sind und die Lokführer ihren Dienst wie gewohnt antreten werden.
LNER begrüßte die Absage der Streiks, betonte jedoch, dass der Fahrplan für das kommende Wochenende, der aufgrund der drohenden Streiks bereits reduziert wurde, nur verstärkt werden könne. Eine vollständige Rückkehr zum regulären Betrieb sei kurzfristig schwierig umzusetzen.
Die Entscheidung der Gewerkschaft, die Streiks zu beenden, wurde als Zeichen für den Erfolg von Verhandlungen gewertet. Mick Whelan, Generalsekretär von Aslef, betonte, dass durch Verhandlungen bessere Arbeitsbedingungen für Bahnmitarbeiter und ein besserer Service für die Reisenden erreicht werden könnten.
Die Streiks bei LNER hatten bereits für politische Spannungen gesorgt. Kieran Mullan, der konservative Schattenverkehrssprecher, hatte die geplanten Arbeitsniederlegungen als Beweis dafür angeführt, dass die Bemühungen der neuen Labour-Regierung zur Beendigung der industriellen Unruhen auf den Schienen scheitern würden.
Die Einigung kommt kurz nachdem Aslef und die Regierung am 14. August eine Vereinbarung über eine Lohnerhöhung für Lokführer um 14 Prozent über drei Jahre bis 2024/25 getroffen hatten. Diese Vereinbarung wurde von der Gewerkschaftsführung zur Annahme empfohlen, die endgültige Zustimmung der Mitglieder steht jedoch noch aus.