Deutschlands Immobilienmarkt im Umbruch: Rüstungsinvestitionen treiben Preise in die Höhe
- Rüstungsinvestitionen treiben die Nachfrage nach militärisch nutzbaren Flächen in Deutschland.
- Ein neuer Milliardenmarkt entsteht durch die Verbindung von Sicherheitspolitik und Immobilienwirtschaft.
Die Zeitenwende in Deutschland hat den Immobilienmarkt erfasst. Die Bundesregierung investiert stark in Verteidigung, was die Nachfrage nach militärisch nutzbaren Flächen explodieren lässt. Das Angebot ist knapp, die Preise steigen rasant.
Roberto Crapanzano von JLL berichtet von Preisaufschlägen zwischen 15 und 30 Prozent für Objekte mit militärtauglicher Infrastruktur. Besonders gefragt sind Areale abseits dichter Siedlungsgebiete mit guter Verkehrsanbindung.
Die Nato-Staaten haben sich verpflichtet, 3,5 Prozent ihres BIP in Verteidigung zu investieren. Dies erhöht die Budgets der Rüstungsfirmen und die Nachfrage nach Produktions-, Logistik- und Lagerflächen.
In Deutschland werden rund sechs Millionen Quadratmeter zusätzliche Logistikflächen benötigt, ein Plus von 17 Prozent. Der Flächenumsatz stieg im dritten Quartal auf 4,3 Millionen Quadratmeter, zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Großkonzerne wie Rheinmetall, Hensoldt und MBDA erweitern ihre Standorte. Internationale Investoren sichern sich frühzeitig Grundstücke, wobei strenge Geheimhaltungsregeln gelten.
Aufgrund der Flächenknappheit weichen Unternehmen ins Ausland aus oder setzen auf Built-to-Suit-Projekte. Auch die Bundeswehr könnte auf private Investoren und Mietmodelle angewiesen sein.
Das Verteidigungsministerium meldet steigende Bauaktivitäten: 450 Projekte wurden 2024 abgeschlossen, 1,6 Milliarden Euro investiert. Eine Rückkehr zu alten Kasernen ist kaum möglich, da viele in Wohn- oder Gewerbeflächen umgewandelt wurden.
Ein neuer Milliardenmarkt entsteht an der Schnittstelle von Sicherheitspolitik und Immobilienwirtschaft, getrieben von Aufrüstung, Knappheit und geopolitischer Unsicherheit.
 
                              