Deutsche Bank erhöht Rückstellungen nach EZB-Druck und verliert Risiko-Chef
- Deutsche Bank erhöht Rückstellungen nach EZB-Druck um 22 Prozent.
- Chief Risk Officer Olivier Vigneron tritt zurück.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Deutsche Bank 2024 wegen ihres Kreditrisikomanagements unter Druck gesetzt. Die Bank musste ihre Rückstellungen für notleidende Kredite von 1,5 auf 1,8 Milliarden Euro erhöhen, ein Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zum Jahresende hatte die Deutsche Bank 5,7 Milliarden Euro für mögliche Kreditausfälle reserviert, bei einem Gesamtvolumen von 485 Milliarden Euro an ausstehenden Darlehen. Inmitten dieser Entwicklungen kündigte der Chief Risk Officer Olivier Vigneron seinen Rücktritt an.
Die EZB forderte ursprünglich höhere Rückstellungen von 2,5 Milliarden Euro, was die Deutsche Bank ablehnte. Die Bank argumentierte, dass eine solche Rückstellung die Steuerlast verringern und von den Steuerbehörden angefochten werden könnte.
Die EZB erwog eine Erhöhung der Kapitalanforderungen für die Deutsche Bank, beschränkte den Aufschlag jedoch auf 25 Basispunkte. Die Bank betonte, dass sie sich in einem konstruktiven Dialog mit den Aufsichtsbehörden befinde.
Die Deutsche Bank erklärte, dass ihre aktuelle Risikovorsorge durch Wirtschaftsprüfer testiert und als angemessen bewertet wurde. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Vorgängen ab.