BYD eröffnet größte Fabrik außerhalb Chinas in Brasilien: Strategische Expansion in Lateinamerika
- BYD eröffnet größte Fabrik außerhalb Chinas in Brasilien, stärkt Präsenz in Lateinamerika.
- Investition von 980 Millionen US-Dollar, Produktion von bis zu 600.000 Fahrzeugen jährlich geplant.
Der chinesische Elektroautobauer BYD hat in Brasilien seine größte Fabrik außerhalb Chinas eröffnet. Diese strategische Expansion hebt die globale Präsenz des Unternehmens auf ein neues Niveau und stärkt seine Position in Lateinamerika.
Die neue Megafactory in Camacari, auf dem Gelände eines ehemaligen Ford-Werks, ist strategisch gewählt. In der ersten Phase sollen 150.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden, mit einer späteren Kapazität von bis zu 600.000 Einheiten.
BYD investiert rund 980 Millionen US-Dollar in den Ausbau der Anlage zu einem zentralen Produktions- und Entwicklungsstandort für den südamerikanischen Markt. Dies schafft Hunderte neuer Arbeitsplätze und zieht Zulieferer an.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bezeichnete die Eröffnung als „Symbol der industriellen Wiedergeburt Bahias“. Der Standort ist ein Hoffnungsträger für die strukturschwache Region.
BYD-Chef Wang Chuanfu sieht in Brasilien das ideale Umfeld für klimafreundliche Industrialisierung. Das Land bietet saubere Energie, Innovationsgeist und politische Unterstützung.
Neben dem Fahrzeugbau investiert BYD weitere zwölf Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung, insbesondere für Flex-Hybridmotoren und Solarlösungen, die auf lokale Märkte zugeschnitten sind.
Mit dieser Strategie will BYD den südamerikanischen Markt langfristig dominieren und seine Abhängigkeit vom chinesischen Preiskrieg verringern, der die Margen unter Druck setzt.
Während Konkurrenten wie Tesla und Nio in China um Marktanteile kämpfen, öffnet BYD gezielt neue Absatzmärkte. In Brasilien stammen acht von zehn verkauften E-Autos bereits von BYD.
Die Fabrik soll BYDs Vorsprung in Brasilien zementieren. Das Projekt entlastet die Konzernführung, nachdem der Bau einer Fertigung in Mexiko abgesagt wurde.
An der Börse blieb die Nachricht ohne Kursfeuerwerk. Analysten raten zu Geduld: Ein Neueinstieg sei erst sinnvoll, wenn sich die Aktie nachhaltig stabilisiert.